Nach Heimkehr

Dubai: Sex-Opfer ist "wohlauf"

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Lob für Außenminister Kurz nach Rückkehr von Wienerin.

"Es geht ihr gut, sie ist wohlauf und freut sich vor allem, dass sie sicher zurück ist." Das sagte der Generalsekretär des Außenministeriums, Michael Linhart, zugleich Leiter des Krisenteams, am Tag nach der Rückkehr einer Wienerin aus Dubai. Der Wienerin drohte nach einer Vergewaltigungsanzeige in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) eine Haftstrafe.

Das Verfahren in Dubai sei jedenfalls "noch im Laufen", sagte Linhart. Noch sei unklar, ob ein Strafverfahren wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs gegen die Frau eingeleitet wird. "Sie kann über ihre Anwälte in Dubai agieren", sagte Linhart. Es würden ihr sämtliche rechtlichen Möglichkeiten zustehen. Die Studentin wird weiterhin von österreichischen Stellen unterstützt, "wir beobachten und begleiten", sagte der Generalsekretär.

Sorge vor weiteren Problemen
Amer Albayati, Mitbegründer der Initiative Liberaler Muslime Österreich (ILMÖ), befürchtet, dass auf die Frau nach ihrer Rückkehr weitere Probleme zukommen. Die Familie der Frau, die islamische Community und vor allem konservative Islamisten können das Verhalten der Frau, unerlaubt Alkohol zu trinken sowie zu einem Fremden ins Auto zu steigen, als Schande betrachten, so Albayati.

Die 29-Jährige landete am Donnerstagabend um 20.40 Uhr am Flughafen Wien-Schwechat, empfangen wurde sie von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP). Begleitet wurde die Wienerin von Linhart und der Konsularexpertin Elisabeth Ellison-Kramer, die bereits dem Mediziner Eugen Adelsmayr, der in Dubai nicht rechtskräftig wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, zur Ausreise in seine Heimat verholfen hatte.

Haft nach Vergewaltigung
Die Wienerin wurde nach eigenen Aussagen in der Nacht auf 1. Dezember 2013 in einer Tiefgarage eines Hotels in Dubai von einem Jemeniten vergewaltigt. Zeugen riefen die Polizei. Nach ihrer Anzeige geriet die Studentin selbst ins Visier der Justiz, die wegen Verdachts von außerehelichem Geschlechtsverkehr und Alkoholkonsums ermittelte. Die Frau saß drei Tage in Haft und musste ihren Pass abgeben. Die Situation der Wienerin gestaltete sich nach Ansicht von Experten brisant, weil die 29-Jährige Muslimin ist und daher mit Härte statt Milde rechnen musste. Ihr wurde unter anderem auch geraten, den mutmaßlichen Täter zu heiratet, sollte dieser nicht wegen Vergewaltigung verurteilt werden.

Am 5. Dezember informierte die 29-Jährige die österreichische Botschaft in den VAE. Seither wurde die Frau betreut, ihr wurde ein Vertrauensanwalt der Botschaft zur Seite gestellt. Im Jänner entsandte das Außenministerium ein Krisenteam nach Dubai. "Als wir gemerkt haben, dass es einen günstigen Moment gibt in all den Gesprächen und Bemühungen, sind wir hinuntergefahren mit dem Ziel, die Dame sofort mit uns heraufzunehmen", erläutete Linhart. Es wurden Gespräche "auch auf höchster Ebene" geführt. Am Donnerstag bekam die Frau kurz vor ihrer Ausreise den Reisepass zurück.

Dank an Minister Kurz
Die Grünen gratulierten Kurz in einer Aussendung zur sicheren Rückholung der jungen Frau. Mit Freude reagierte darauf auch eine Niederösterreicherin, die über das Netzwerk Avaaz eine Online-Petition zugunsten der Wienerin gestartet hatte. Binnen weniger Tage unterzeichneten mehr als eine viertel Million Menschen den Aufruf an Kurz, der sich "persönlich für die umgehende Freilassung" einsetzen solle.

"Das Gefühl ist überwältigend, ich kann es nicht in Worte fassen", sagte die Niederösterreicherin, die "keinen Rummel um meine Person haben möchte", zur APA. "Ich hoffe, dass die Petition das ins Laufen gebracht hat", so die engagierte Frau, die die 29-Jährige nicht persönlich kennt. Auch Christoph Schott, Kampagnenleiter bei Avaaz, gratulierte Kurz, er habe "soeben seine erste Bewährungsprobe bestanden" und forderte zugleich: "Minister Kurz muss Dubais Herrscher Scheich Mohammed öffentlich zu Gesetzesänderungen auffordern, damit Vergewaltigungsopfer in Zukunft geschützt und nicht strafrechtlich verfolgt werden".
 

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