Perverse Rache
Durch Facebook zum "Sex-Verbrecher"
17.08.2010
Frau gab sich auf Facebook als Ex-Freund aus – und postete in seinem Namen.
Die Facebook-Einträge entfesselten einen Sturm der Entrüstung: Seit Tagen stellte ein Thomas Z. (mit vollem Bild und ganzem Namen) die scheußlichsten Postings ins Netz. „Ich bin ein Kinderschänder und habe ständig Sex mit meiner eigenen Kleinen“, stand da sinngemäß. Oder: „Ich bin ein kleiner Kinderf...er und finde das echt geil. Ich liebe meine Kinder, solange ich sie fi...en darf“, und ähnliche perverse Auswürfe.
Die Net-Community reagierte mit Entsetzen: Zuerst wurde der Mann aufgefordert, sein abartiges Treiben sofort zu stoppen und zum Arzt zu gehen, dann reichte es den Usern. Da Thomas Z. als Wohnort Linz angab, kontaktierten etliche von ihnen die Polizei. Hermann Feldbacher von der Sicherheitsdirektion Oberösterreich: „Die polizeilichen Ermittlungen wurden eingeleitet, nachdem zahlreiche Internet-Benutzer die derben Kommentare eines Mannes wegen des Verdachtes der Kinderpornografie an die Sicherheitsbehörde meldeten.“
In der Nacht auf Dienstag dann des Rätsels Lösung: Die Kriminalisten konnten eine junge Frau als Urheberin der ekelhaften Postings entlarven – Julia F., die Ex-Freundin des Mannes, den sie auf Facebook zum Monster gestempelt hatte.
Verleumdungs-Opfer spricht in ÖSTERREICH
„Ja, es war meine
Ex, die sich das Ganze ausgedacht und dann auch durchgeführt hat. Das ist
alles ein Wahnsinn, die Leute haben ja geglaubt, dass wirklich ich die
Sauereien verfasse“, so Thomas Z. im ÖSTERREICH-Interview. Tatsächlich
schrieb ihm zum Beispiel sein Bekannter Michael S.: „Thomas, du warst ein
Freund von mir, in meinen Augen bist du aber nur mehr ein perverses
Ar.....ch.“
Den Grund für die irre Aktion seiner Ex kennt Thomas Z.: „Sie wollte wieder mit mir zusammen sein und ein Kind haben, aber ich hab gesagt: ,mit mir nicht‘.“ Daraufhin muss die 18-jährige Sonderschülerin aus Wut und Verletzung den ungeheuerlichen Verleumdungs-Plan gefasst haben. Aus ihrer Zeit mit Thomas Z. wusste sie, was der junge Vater vermutlich als Passwort verwenden würde und schon bald hatte sie den Facebook-Account des Oberösterreichers geknackt. Dann begann sie in seinem Namen mit dem „Outing“ als Kinderschänder.
Dienstag, nachdem sie ertappt worden war, stellte sich Julia F. der Internetgemeinde: „Thomas Z. ist unschuldig. Das ist alles meine Schuld. Lasst ihn in Ruhe, ich hab das alles geschrieben und nicht er“, postete sie auf ihrer Facebook-Seite. Streit mit der Mutter und unerwiderte Liebe hätten sie dazu getrieben.
Die Tiraden könnten Julia teuer zu stehen kommen: Da sie Thomas Z. vor Millionen Facebook-Usern verleumdet hat, drohen ihr bis fünf Jahre Haft.