Schockierende Statistik

E-Bike-Boom - 17 Tote und über 1.000 Verletzte im Vorjahr

06.08.2019

Die E-Bike-Flotte in Österreich wächst kontinuierlich, und damit auch die Unfälle - Höheres Verletzungsrisiko als bei normalen Rädern.

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© Symbolbild (Getty Images)
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Wien. Elektro-Fahrräder zählen zu den Wachstumstreibern im Sportartikelhandel. Im Vorjahr haben die Österreicher rund 150.000 E-Bikes gekauft, über 600.000 rollen bereits auf den heimischen Straßen. Der rasante Anstieg der E-Bike-Flotte führt auch zu steigenden Unfällen, zum Teil sogar mit Todesfolge.
 

1.025 Verletzte – 17 Tote

 
Im Gesamtjahr 2018 gab es 1.025 verletzte E-Bike-Lenkerinnen und -Lenker, 17 Personen kamen ums Leben, geht aus Daten des Innenministeriums hervor. 2017 wurden sieben Personen auf einem Elektro-Rad getötet. Im ersten Halbjahr 2019 waren es zwei. Bis inklusive 4. August wurden heuer bereits sechs E-Bike-Fahrer bzw. -Mitfahrer getötet.
 
Erst am Sonntagabend ereignete sich in Niederösterreich ein schwerer Unfall, bei dem zwei Kleinkinder starben. Ein Pkw hatte auf der B19 einen an ein Elektrofahrrad gekoppelten Anhänger erfasst, in dem die Mädchen - ein und vier Jahre alt - von ihrer Mutter transportiert worden waren.
 
Eine Analyse der Unfallhergänge bei den Getöteten zeige aber, dass es häufig Selbstverschulden sei, hieß es aus dem Innenministerium zur APA. Alle sieben getöteten E-Bike-Lenker verunglückten 2017 durch eigenes Fehlverhalten, etwa durch Unachtsamkeit, überhöhte Geschwindigkeit oder Alkoholisierung. Im Vorjahr verunglückten 13 der 17 getöteten E-Bike-Lenker durch ihr eigenen Fehlverhalten, vier durch Fremdverschulden anderer Verkehrsteilnehmer.
 

Unfallstatistik erst seit 2018

 
Unfälle speziell mit E-Fahrrädern werden erst seit 2018 erhoben. Für 2019 liegen noch keine Verletztenzahlen vor. "Das Verletzungsrisiko bei E-Bikes ist höher als bei normalen Fahrrädern", sagte Klaus Robatsch, Bereichsleiter Verkehrssicherheit beim Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), im APA-Gespräch. Das habe viel mit dem Alter der Lenkerinnen und Lenker zu tun: E-Räder werden eher von älteren als von jüngeren Personen gefahren. Diese seien mit dem Gewicht der Räder und der Geschwindigkeit, die diese erreichten, oftmals überfordert, so Robatsch. Sportgeschäfte und ÖAMTC bieten inzwischen sogar E-Bike-Kurse an.
 
Der Boom der elektrisch betriebenen Fahrräder dürfte weiter anhalten. Vor zehn Jahren gingen erst 10.000 E-Bikes über den Ladentisch, 2018 waren es 150.000. Der Gesamtmarktanteil von Elektro-Fahrrädern stieg auf 33 Prozent.
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