Ein 37-Jähriger saß im Vorjahr schon mehrere Monate im Gefängnis, weil er einen ihm entgegenkommenden E-Scooter zu Boden geschlagen und mit einem Stanley-Messer bedroht hatte. Diesmal stach er zu - auch auf einen Passanten. Und fasste dafür drei Jahre Haft aus.
Wien. Mit seiner Freundin war der Angeklagte am 13. Mai in Favoriten auf dem Heimweg, als ihm ein E-Roller-Fahrer entgegenkam. Das erzürnte den Wiener so sehr, dass er es nicht nur beim Schimpfen beließ, sondern den Gehsteig-Rowdy am E-Roller zu Boden stieß.
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Nachdem sich der E-Scooter-Fahrer aufgerappelt hatte, flogen die Fäuste. Der Beschuldigte versetzte ihm dabei mit einem Metallstift einen Stich in den Bauch, worauf er selbst Schläge im Gesicht kassierte. Dabei zerbrach seine Brille. Schließlich trennten ein Busfahrer (57) und ein zweiter Zeuge die kämpfenden Männer, was der Roller-Fahrer nutzte, um sich auf sein Gefährt zu schwingen und unerkannt zu flüchten. Er konnte in weiterer Folge auch nicht ausgeforscht werden.
Der Angeklagte, der sich am Ohr verletzt hatte, kochte immer noch vor Wut und gab einem der beiden Zeugen, nämlich dem Busfahrer, die Schuld daran, dass der Widersacher hatte fliehen können. "Ich hab' meinen Helfer leider angestochen", meinte er nun in seiner Beschuldigteneinvernahme. "Ich war desorientiert von den Schlägen." Außerdem sei er angetrunken gewesen und habe psychische Probleme.
"Es tut mir leid, ich wollte den nie verletzen", entschuldigte sich der Angeklagte am Ende der Verhandlung am Straflandesgericht beim 57-jährigen Busfahrer, der zwei Tage im Spital, danach zwei Wochen im Krankenstand verbracht hatte und jetzt 1.500 Euro Schmerzensgeld zugesprochen bekam.
Der E-Scooter-Hasser kassierte (nicht rechtskräftig) drei Jahre Haft.