Sie wollte Scheidung

Ehefrau mit Gurt erdrosselt

07.08.2016

Die einstige Bilderbuchehe war nur noch eine Qual, doch Nehat K. konnte nicht loslassen.

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© TZOe Fuhrich
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Er hatte einen Kellner-Job in einem In-Lokal mit gutem Einkommen, eine bildhübsche Frau und drei entzückende Töchter, die der einstige Kosovo-Flüchtling allerdings immer seltener sah. Denn während der 34-Jährige in Wien in Doppelschichten arbeitete, zog Gattin Miroslava mit den Kindern zu ihren Eltern in die Slowakei.

Um die Beziehung zu retten, ließ er sich –das kann man der Anklageschrift entnehmen – auf einen verzweifelten Deal ein: Geld für Liebe. Bis zu 3.000 Euro im Monat überwies er seiner Frau. Das Haus seiner Frau und der Schwiegereltern wurde mit seinem Einkommen renoviert, nach neuen Zähnen wünschte sich die Gattin auch größere Brüste, doch da hatte sie sich schon in einen Handwerker verliebt und verlangte die Scheidung.

Mord oder Totschlag?

Eine letzte Aussprache in Wien lief völlig aus dem Ruder, als Miroslava dem Noch-Ehemann, der damals mit einem Burn-out im Krankenstand war, die gemeinsame Obsorge für die Kinder verweigerte. Außerdem habe sie ihn schon oft betrogen, er sei schlecht im Bett, und der Neue würde der Vater seiner Kinder, die er nie wiedersehen würde. Dann stieß, trat und biss sie ihn, bis Nehat K. die Beherrschung verlor und die 35-Jährige mit dem Gurt einer Tasche erdrosselte.

Am Mittwoch steht er wegen Mordes vor Gericht. Sein Anwalt Timo Gerersdorfer plädiert aber auf Totschlag (§ 76): „Mein Mandant, dem alles furchtbar leidtut, handelte aus einer heftigen Gemütsbewegung heraus, die angesichts der Ereignisse allgemein begreiflich ist.“

(kor)

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