Möglicherweise werden die Leichen eines verstorbenen Ehepaars demnächst exhumiert.
Die heiklen Ermittlungen laufen bereits seit dem Spätsommer: So viel wollte die Staatsanwaltschaft gegenüber ÖSTERREICH bestätigen: Eine Nachbarin und Freunde haben über einen Rechtsanwalt die Behörden alarmiert, dass beim Tod des Ehepaars Elfriede und Woldemar B. in Graz-Liebenau „einiges nicht mit rechten Dingen zugegangen ist“ – obwohl der Mann schon 91 Jahre alt und die Ehefrau schwer krank war.
Verdächtige angelte sich reichen Ex-Unternehmer
Als Erstes starb im Oktober des Vorjahres die 69-jährige Parkinson-Patientin Elfriede, die auf Pflege angewiesen war, die der betagte Mann nicht mehr allein bewältigte. Deshalb hatte er eine rumänische Pflegerin (46) engagiert – die sich daneben aber immer mehr um den 91-Jährigen gekümmert haben soll, bis die beiden eine Beziehung führten. Dann starb die Gattin.
Der Witwer, der Pflegerin mittlerweile offenbar völlig verfallen, änderte daraufhin des Testament – hauptsächlich zugunsten der Liebhaberin, die jetzt das Haus in der Paul-Ernst-Straße bewohnt, und einer Buchhalterin (54) aus Graz, die sich um die Finanzen des betuchten Ex-Unternehmers kümmerte. Für beide gilt die Unschuldsvermutung.
500.000 Euro und teure Teppiche verschwunden
Im April starb dann der reiche Ingenieur, der der Pflegerin sein Haus vermacht hatte. Hans-Jörg Bacher von der Staatsanwaltschaft: „Es gibt ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Mord.“ Auch Vernachlässigung sowie Diebstahl von 500.000 Euro sowie mehrerer teurer Teppiche stehen im Raum. Sollte sich der Verdacht erhärten, werden die Leichen am Ortsfriedhof St. Peter exhumiert.
(kor)