Der Verein Pfotenhilfe zieht das verletzte Tier groß.
Ein kleines Eichhörnchen-Baby hat in der Grenzregion Salzburg/Oberösterreich hatte Glück im Unglück. Vor wenigen Tagen wurde das Waisenkind von einer Katze gebracht, nachdem es aus seinem Nest gefallen war. Schwer verletzt und unterkühlt kam das Tierchen mit noch geschlossenen Augen im Tierschutzhof Pfotenhilfe an.

„Unser Tierarzt konnte das Kleine stabilisieren, und ich ziehe es seither mit dem Flascherl groß“, erzählt Johanna Stadler, Geschäftsführerin der Pfotenhilfe. Sie hat bereits hunderte Jungtiere aufgezogen – von Mäusen und Vögeln über Hasen bis hin zu Rehen und Füchsen. Doch Stadler betont: „Wildtiere gehören nicht in Menschenhand. Wenn sie gesund und selbstständig sind, müssen sie ausgewildert werden.“

Jedes Jahr sterben viele Eichhörnchen-Babys
Doch das Drama um das Eichhörnchen-Baby ist kein Einzelfall. Jedes Jahr verlieren viele Eichhörnchen-Mütter ihre Jungen, weil sie durch Baumschnitte im Frühjahr panisch flüchten und nicht mehr zurückkehren. Die Jungtiere stürzen aus den Nestern und verhungern, wenn sie nicht gefunden werden. Die Pfotenhilfe appelliert dringend, Bäume nur im Herbst und Winter zu schneiden.

Doch nicht nur Eichhörnchen leiden unter den Schnittmaßnahmen. Auch Insekten und Vögel sind betroffen. In Deutschland ist der Rückschnitt von Bäumen und Hecken vom 1. März bis 30. September sogar gesetzlich verboten, um Nester zu schützen. „Warum es so etwas in Österreich nicht gibt, ist nicht nachvollziehbar“, sagt Stadler. „Es wäre dringend nötig, wenn ich an die vielen Waisenkinder denke, die ich jedes Jahr bekomme, und an das furchtbare Artensterben.“