Ein neuer Arm für Tibor A.

Sein Schicksal berührte Österreich, seine positive Einstellung zum Leben faszinierte: Tibor A. (37) Bauarbeiter aus Ungarn, dem bei einem Arbeitsunfall der rechte Arm abgerissen wurde und der sich ohne fremde Hilfe retten konnte. Er hatte seinen abgetrennten Arm ins Auto gesteckt und war 20 Kilometer ins Krankenhaus gefahren. Im Wiener AKH hatten die Ärzte sogar noch versucht, den Arm wieder anzuoperieren – leider vergeblich. Dennoch hatte Tibor A. nie den Mut verloren.

In 4 Wochen hat Tibor A. wieder zwei Arme
Anfang dieser Woche der Schock: Ungarische Medien verbreiteten, dass Österreichs Behörden Tibor A. im Stich lassen und jede Unterstützung verweigern würden. Stimmt nicht, reagierte die AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt). Sie wird den Fall im Kulanzweg lösen und Tibor A. eine Hi-Tech-Prothese zur Verfügung stellen. In vier Wochen soll es so weit sein. Dann kann der tapfere Ungar endlich wieder seine Tochter Dominica (6) in beide Arme schließen.

Vater von Tibor A. im Interview: "Wir freuen uns alle auf diesen Moment..."

ÖSTERREICH: Wie geht es Ihrem Sohn derzeit?
Ludwig A.: Körperlich geht es ihm wieder viel besser. Er hat keine starken Schmerzen mehr. Er ist sehr glücklich, dass er überhaupt noch am Leben ist. Vergangene Woche konnten wir alle gemeinsam den 6. Geburtstag seiner kleinen Tochter Dominica feiern. Für meinen Sohn war das etwas ganz Besonderes.

ÖSTERREICH: Wie kommt er mit nur einem Arm zurecht?
Ludwig A.: Nicht sehr gut. Er versucht, sich zwar daran zu gewöhnen, aber es klappt oft nicht. Aber in vier Wochen soll er eine Prothese bekommen. Wir freuen uns alle schon sehr auf diesen Moment.

ÖSTERREICH: Wird er dann wieder arbeiten können?
Ludwig A.: Das hoffen wir natürlich alle. Über solche Dinge können wir aber noch überhaupt nicht nachdenken. Wir sind froh, dass es ihm jetzt besser geht und schauen dann, wie er mit der Prothese zurechtkommt. Den Rest sehen wir dann.