Home Invasion
Einbrecher immer brutaler
31.03.2016Wenn die Opfer nicht parieren, wenden die Kriminellen oft unglaubliche Gewalt an.
Nach der zweiten sogenannten „Home Invasion“ (Einbruch, während die Eigentümer zu Hause sind) in Wien-Döbling geht jetzt bei vielen Haus- und Wohnungsbesitzern die Angst um.
Ärzte-Ehepaar wurde brutal niedergeprügelt
Wie berichtet, war Ostermontag ein Trio über die Terrassentüre in das Einfamilienhaus eines pensionierten Ärzte-Ehepaares in der Rathstraße eingedrungen, hatte den Urologen Andreas H. (72) und seine Gattin Elga (70) mit Klebebändern gefesselt. Rund sechs Wochen davor gingen die – vermutlich selben – Täter noch brutaler vor. Sie prügelten den Promi-Chirurgen Dr. Huk (64) und seine Ehefrau gewaltsam nieder, fixierten sie ebenfalls mit Klebebändern und sperrten sie in verschiedene Räume ein.
Baumeister wurde von Duo schwer misshandelt
Zwar ist die Zahl der Einbrüche in Häuser und Wohnungen rückläufig, dafür gehen die Täter mit immer größerer Brutalität ans Werk. Deutlich wurde das auch beim Überfall auf den Baumeister Josef H., der im März übel zugerichtet wurde. Wurden österreichweit im Jahr 2014 17.110 Coups gemeldet, so waren es im Jahr 2015 „nur“ 15.516 Einbrüche. Das entspricht 42 Straftaten pro Tag. In absoluten Zahlen gab es im Vorjahr um 1.594 Einbrüche weniger als im Jahr 2014.
Einbrecher: Was tun?
Achten Sie auf Ungewöhnliches und zeigen Sie auf keinen Fall, dass Sie nicht daheim sind.
■ Plastikstreifen. Besonders zu Urlaubszeiten bringen Täter gerne kleine Plastikstücke zwischen Haustüre und Rahmen an. Sind die Kunststoffteile Tage später noch unverändert da, wissen Einbrecher: „Hier ist niemand zu Hause – wir haben freie Bahn.“ Erhöhte Aufmerksamkeit ist geboten. Lassen Sie Nachbarn oder Freunde Ihr Haus oder Ihre Wohnung kontrollieren.
■ Gaunerzinken. Ein weiteres Merkmal, dass eine Wohnung im Visier von Einbrechern ist, sind sogenannte „Gaunerzinken“ (Geheimcodes), mit denen sich die Täter gegenseitig informieren. „Hier ist etwas zu holen.“
■ Anwesenheit signalisieren. Zeigen Sie nicht, dass Sie verreist sind. Lassen Sie die Jalousien oben und benützen Sie Zeitschaltuhren, um das Licht an- und abzuschalten.
■ Soziale Medien. Posten Sie nicht, wann Sie wegfahren.