18.000 Delikte
Einbruchs-Rekord: Plus 20 Prozent
29.12.2009
ÖSTERREICH hat die erste Bilanz des „Einbruchsjahres 2009“. Jede Stunde gibt es zwei Einbrüche – und jetzt herrscht Hochsaison.
Jetzt ist es quasi amtlich: Heuer gab es so viele Einbrüche in Einfamilienhäuser und Wohnungen wie schon seit fünf Jahren nicht mehr; insgesamt explodierte die Zahl um ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahr. „Wir werden heuer im Gesamtjahr die 18.000er-Marke überspringen“, bestätigt Alexander Marakovits vom Bundeskriminalamt im Gespräch mit ÖSTERREICH.
Das heißt: Pro Tag werden in Österreich 50 Einbrüche verübt, pro Stunde zwei. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es „nur“ 41 Einbrüche pro Tag. Besonders stark war der Anstieg im Burgenland. Laut VP-Innenministerin Maria Fekter liegt der Ausländeranteil bei Wohnungseinbrüchen bei 68 Prozent, bei Familienhäusern bei 74 Prozent. Als Haupttätergruppen gelten Serben, Rumänen und Georgier.
Maßnahmen von SOKO Ost zeigen erste Wirkung
Die obersten
Kriminalisten des Landes weisen aber auch auf eine rückläufige Entwicklung
seit dem Frühjahr hin. Der Grund: „Mit April 2009 haben zahlreiche
Schwerpunktaktionen eingesetzt, vorwiegend in der Ostregion. Die SOKO Ost,
zunächst nur für drei Monate geplant, ist nach wie vor mit anderem Personal
im Einsatz“, sagt Marakovits.
Die Sonderkommission Ost besteht aus rund 200 Mitarbeitern, die sich auf Einbrüche und Kfz-Diebstähle spezialisiert haben. Marakovits: „Wir gehen davon aus, dass wir den Höhepunkt erreicht haben. Im 1. Halbjahr 2010 rechnen wir mit vergleichsweise guten Zahlen.“
Für Jänner rechnen Polizei-Insider mit Fahndungserfolg
Allerdings:
Nach den Feiertagen Anfang Jänner, wenn die Arbeit wieder losgeht, ist mit
einem signifikanten Hochschnellen der Einbrüche zu rechnen. Bevorzugte
Einbruchszeit der Banden ist nach wie vor ein Wochentag am Vormittag.
Seit
Herbst fahnden auch die sogenannten AGM-Dienststellen auf Autobahnen nach
Einbruchsbanden – erste Erfolge haben sich auch hier gezeigt. Und: Ein
Polizei-Insider zu ÖSTERREICH: „Wir erwarten, dass wir im Jänner große
Fische fangen.
|
2008 |
2009 |
Steigerung |
Burgenland |
173 |
240 |
+ 39 % |
Kärnten |
291 |
375 |
+ 29 % |
Niederösterreich |
2.455 |
3.104 |
+ 26 % |
Oberösterreich |
957 |
1.005 |
+ 5 % |
Salzburg |
527 |
481 |
- 9 % |
Steiermark |
982 |
1.350 |
+ 37 % |
Tirol |
510 |
454 |
- 11 % |
Vorarlberg |
267 |
221 |
- 17 % |
Wien |
8.816 |
10.770 |
+ 22 % |
Österreich gesamt |
14.980 |
18.000 |
+ 20 % |