Dritter Prozess-Tag
Eis-Lady bricht fast zusammen
21.11.2012
Als vor Gericht ihr Kind erwähnt wurde, gab's kein Halten mehr: Eis-Lady weinte bitterlich.
Mit weiteren Zeugenbefragungen, die Aufschluss über die Persönlichkeiten von Estibaliz C. sowie der ihren Angaben zufolge von ihr erschossenen Männer geben sollten, ist am Mittwoch im Wiener Landesgericht der "Kellerleichen-Prozess" fortgesetzt worden. Am Nachmittag schockte Gerichtsmediziner Johann Missliwetz mit einer Powerpoint-Präsentation, die Großaufnahmen der Leichenteile enthielt. Als Mit-Häftlinge dann auch noch über die Eis-Lady aussagten und ihre Fürsorge um ihr Baby erwähnten, brach die Angeklagte in Tränen aus.
Bei der Präsentation der Gutachter bekamen die Geschworenen einen abgetrennten Unterschenkel zu sehen, an dem sich noch ein Fuß befand. Das nächste Bild kommentierte der Sachverständige folgendermaßen: "Was Sie hier sehen, ist ein Kehldeckel und die Speiseröhre. Man erkennt, dass eine scharfe Durchtrennung stattgefunden hat."
Video: Dritter Tag im Eis-Lady-Prozess
In weiterer Folge projizierte Missliwetz weitere Leichenteile sowie die abgetrennten Köpfe von Holger Holz und Manfred Hinterberger auf die Leinwand, dem Ex-Mann und dem Lebensgefährten von Estibaliz C., die die 34-Jährige im April 2008 bzw. im November 2010 erschossen haben soll. Bei Hinterberger bemerkte der Sachverständige: "Es waren die Gesichtszüge erkennbar. Eine gut erhaltene Leiche." Beim Schädel von Holger Holz sei demgegenüber "kreuz und quer, eher schräg durch den Kopf geschnitten worden", was laut Missliwetz zur Folge hatte, "dass Teile fehlen. Es fehlt der Unterkiefer." Das Zerteilen der Leiche müsse "eine große Sauerei" verursacht haben, bemerkte der Sachverständige.
Torso war verschimmelt
In einem im Keller des Eissalons "Schleckeria" vorgefundenen Koffer sei ein Torso vorgefunden worden. "Grünlich verfärbt, mit Schimmel bewachsen", kommentierte Missliwetz das entsprechende Foto. Der Torso habe dem zum Todeszeitpunkt 47 Jahre alten Hinterberger zugeordnet werden können: "Ein großer, kräftiger Mann." Auch Holger Holz, beim Ableben 43 Jahre alt, sei ein großer Mann gewesen. Sein Torso sei "nicht mehr so gut erhalten gewesen". Beide Männer wurden laut Missliwetz aus kurzer Entfernung von hinten bzw. der Seite erschossen. Mit den sterblichen Überresten wurden auch die beiden Kettensägen einbetoniert, mit denen die Opfer zerkleinert worden waren.
Eine ehemalige Angestellte der "Schleckeria" hatte Hinterberger zuvor als "sehr nett, sehr brav" geschildert. Auch ihre Chefin sei umgänglich gewesen. Als ihr Lebensgefährte plötzlich von der Bildfläche verschwand und sie sich für seinen Verbleib interessierte, habe ihr Estibaliz C. erklärt, dieser liege - vermutlich in Gesellschaft eines jungen Mädchens - "irgendwo in der Sonne".
Psychogramm
Ein Trafikant, der unmittelbar neben dem Eissalon Tabak-Waren verkauft hatte, erstellte regelrecht ein Psychogramm der Angeklagten. Diese sei "eher selbstbewusst" und nicht unterwürfig, wie Estibaliz C. in ihrer Einvernahme erklärt hatte. Ihre Haltung sei immer "Die Chefin bin ich" gewesen: "Wenn jemand einer anderen Meinung war, hat sie sich unterdrückt gefühlt." Sie sei dann "kratzbürstig" gewesen, sagte der Zeuge. Kritik habe die Frau nicht vertragen.
Holger Holz skizzierte der Trafikant als durchaus fleißig, der im Unterschied zur Behauptung der Angeklagten sehr wohl im Geschäft mitgearbeitet habe. Sein Verschwinden habe seine Ex-Frau damit erklärt, dieser sei zu einem Freund nach Bayern ausgewandert. Das habe er akzeptiert: "Es ist nicht so unüblich, dass man in einer Ehe verschwindet und dann nicht mehr auftaucht."
Manfred Hinterberger sei demgegenüber "etwas herablassend, von oben herab" und "ein Vollblutkaufmann" gewesen, gab der Trafikant zu Protokoll. Er habe zu Estibaliz C. gesagt "Du bist sehr dominant, er ist dominant. Lange geht das nicht gut" und damit recht behalten.
"Teddybär"
Eine langjährige Freundin von Estibaliz C. beschrieb Holger Holz als "Teddybär", während Manfred Hinterberger demgegenüber während der Beziehung mit Estibaliz C. öfters fremdgegangen sei und von dieser eine Brust-Operation verlangt habe, weil das bei Frauen ab 30 geboten sei.
Die Ehe mit Holger Holz sei zunächst gut gelaufen, doch als der Mann den drängenden Kinderwunsch von Estibaliz C. ignorierte, sei das "ein Problem" gewesen. Nach der einvernehmlichen Scheidung sei Holger bei ihrer Freundin wohnen geblieben und habe mit dieser weiter den Eissalon betrieben. "Holger wollte nur mehr ihre Arbeitskraft. Aber als Frau war sie ihm egal", sagte die 43 Jahre alte Zeugin.
In Manfred Hinterberger, mit dem die Angeklagte im März 2009 zusammengekommen sei, sei Estibaliz C. "sehr verliebt" gewesen. Während die Zeugin seine laute und polternde Art nicht mochte, habe ihre Freundin erklärt: "Mit dem will ich ein Kind!" Als Estibaliz C. feststellte, dass ihr Lebensgefährte untreu war und auch mit anderen Frauen verkehrte, sei sie "total aufgelöst" gewesen.
In weiterer Folge habe die 34-Jährige einmal gesagt, sie werde Manfred "irgendwo runterstürzen" und das als Unfall tarnen. Sie habe diese Ankündigung ebenso wenig ernst genommen wie eine spätere, als Estibaliz C. gemeint hatte, sie werde ihren Freund "erschießen und erstechen und die Leiche mit Katzenstreu tarnen, dass es nicht stinkt", so die Zeugin. Die Verhandlung wird am Donnerstag, fortgesetzt und soll am Abend "urteilsreif" sein. ++ Wir berichten wieder LIVE aus dem Gericht ab 9 Uhr +++
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© TZ ÖSTERREICH
15:56 Uhr: Die Verhandlung ist für heute beendet. Morgen geht es weiter. Wir berichten ab 9 Uhr wieder LIVE aus dem Gericht. Das Urteil soll morgen gefällt werden.
15:53 Uhr: Nächste Zeugin kommt. Sie war mit der Eis-Lady in U-Haft
"Brauchst di ned fürchten, das ist die Eisprinzessin, aber die ist ganz nett." - das habe sie gleich im Vorfeld über die Angeklagte gehört. Es sei ihr vor allem Estis Offenheit und Freundlichkeit allen Mithäftlingen gegenüber aufgefallen, die für alle gegolten habe. Das sei nicht so üblich...
Als sie die Angeklagte nach ihrer Kindheit fragte, zeigte diese "eine körperliche Verkrampfung". Dann habe sie nicht mehr weitergefragt. Was sie berührt habe: "Die Liebesfähigkeit zu ihrem Kind. Sie zeigte mir auch Fotos von ihrem Ehemann." Eine Sonderbehandlung habe Esti nie verlangt - "ganz im Gegenteil, sie war ungewöhnlich höflich."
15:52 Uhr: Esti bricht erneut in Tränen aus
Die Befragung von Beatrix W. ist zu Ende. Jetzt kommt Martina R. in den Zeugenstand. Auch sie war eine Mitinhaftierte, war in der selben Zelle mit Esti. Ihr Eindruck von Esti: "Sehr nette, sympathische junge Frau. Sie war schwanger, hat sich sehr um ihr ungeborenes Kind gekümmert, hat gesund gegessen, viel Bewegung gemacht. Ich habe erst später erfahren, dass sie die "Eisprinzessin" sein soll." Die größte Sorge von ihr sei ihr ungeborenes Kind gewesen. Sonderbehandlung verlangte sie nicht für sich. "Sie war ganz normal - ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass sie so etwas getan hätte."
Die Eis-Lady schluchzt jetzt, hat Tränen in den Augen, als von ihrem Kind die Rede ist.
15:47 Uhr: Mithäftling wird befragt
Beatrix W. ist eine Mitinhaftierte der Eis-Lady. Die Richterin will wissen, ob die Angeklagte sehr angespannt gewesen sei in der Haft. "Ja. Dass sie das Kind nicht sehen kann, deshalb war sie vor dem psychologischen Gutachten sehr angespannt", sagt sie
W. weiter: "Ich sehe die Frau C. nicht als eiskalte Mörderin, sondern eher als Opfer ihrer Erziehung. Ihr Vater war ein Diktator, er hat sie geschlagen. Das entschuldigt die Tat nicht, aber es ist der Hintergrund ihrer Störung." Manfred Hinterberger habe sie "wie ihr Vater" behandelt, schlecht, sie unter Druck gesetzt.
15:44 Uhr: Eis-Lady noch einmal im Zeugenstand
Ob Brandspuren bei Holger Holz zu sehen waren? Das kann der Gutachter nicht sagen. Damit endet seine Rede. Jetzt ist wieder die Angeklagte im Zeugenstand. "Warum sie die Waffe nicht einbetoniert habe?" Sie denkt, dass sie sie einbetoniert habe. Sie war so klein, sie habe im ersten Moment nicht daran gedacht, dann später alles hineingeworfen in die Truhe.
Jetzt ist die Zeugen Beatrix W. dran. Es kommen heute noch weitere zwei Zeugen.
15:31 Uhr: Hat Eis-Lady Opfer vergiftet und dann erschossen?
Jetzt wird der gereinigte Schädel von Opfer Manfred Hinterberger gezeigt. Durchschuss von hinten. Hat die Eis-Lady ihr Opfer vorher mit Rizin vergiftet? Der Gutachter Missliwetz lässt die Frage offen. Rizin ist giftiger als Kugelfischgift, der Tod tritt nach 10 bis 12 Tagen ein, führt er aus.
15:18 Uhr: Eis-Lady schaut zu Boden
Nun ist Gutachter Prof. Johann Missliwetz an der Reihe. Er zeigt eine Power Point Präsentation mit Fotos von Leichenteilen. Die Eis-Lady ist geschockt - sie schaut zu Boden. Die Fotos sind schockieren: Der Kopf, der Hals, die Kettensäge werden gezeigt. Alle Prozess-Beteiligten starren angewidert auf die Leinwand, nur die Angeklagte nicht. Sie fällt immer mehr zusammen. Das Gesicht von Opfer Manfred Hinterberger ist deutlich zu erkennen.
15:05 Uhr: Prozess geht weiter
Jetzt sind die Sachverständigen mit ihren Gutachten dran. Die Angeklagte wird wieder in den Gerichts-Saal gebracht.
14:30 Uhr: Der Prozess ist für eine Pause unterbrochen. ++ Wir melden uns wieder, sobald es weitergeht ++
Letzter Zeuge vor der Pause war Johannes F., bei dem die Eis-Lady ihre Schießübungen durchführt. Er wurde nur kurz befragt.
14:13 Uhr: Esti wirkt heute ruhiger als am Vortag, gefasster
Das Bein wippt nicht mehr, unter der als Decke verwendeten grünen Jacke scheint ihr nicht mehr kalt zu sein. Die Schultern sind jedoch stärker eingefallen als am Vortag, sie schaut zumeist zu Boden. Die Hände sind ineinander gelegt, sie hält ein Taschentuch in der Hand. Manchmal reibt sie auch nervös an ihren Fingernägeln. Dann stützt sie sich wieder mit den Ellenbogen auf die Oberarme, die Schultern fallen nach vorn - als ob eine schwere Last auf sie drückt. Die Haare hatsie wieder mit einer zum schwarzen Gürtel passenden schwarzen Spange zusammengebunden, die Fransen fallen modisch in die Stirn und auf die farblich perfekt abgestimmte Hornbrille. Die Füße hat die Eis-Lady zumeist parallel nebeneinander gestellt, manchmal überkreuzt.
13:54 Uhr: Eis-Lady wollte zweimal Sex von Zeugen
In der Branche habe man gemunkelt, dass Hinterberger mit der Russenmafia und Albanern gearbeitet habe, sagt Zeuge S. Ob er gewusst habe, dass auch Esti fremdgegangen ist? "So direkt nicht - aber ich habe von ihr auch Anrufe bekommen, dass ich vorbeikommen sollte. Sie sei gerade allein im Eis-Salon." S. ging nicht auf das Angebot ein - "Ich bin glücklich verheiratet". Hinterberger habe er auch nichts davon erzählt, weil es sowieso nicht in Frage kam und er ein Freund gewesen sei. Wie oft solche Anrufe gekommen seien? "Zwei Mal." Von Hinterbergers Wünschen, dass sich Esti kosmetisch
verändern sollte, wusste er nichts. "Hinterberger war zufrieden mit ihrem Aussehen." Seine Befragung ist nun zu Ende.
13:42 Uhr: Jetzt ist der Zeuge Steininger am Wort
Er kannte Hinterberger und Esti. Sie seien ein harmonisches Paar gewesen. Es habe 2010 aber einfach nicht mehr funktioniert. S. erfuhr durch die Vermisstenmeldung vom Verschwinden Hinterbergers. S. nahm dann mit Esti Kontakt auf. Sie gab vor, nichts zu wissen. Ob S. wusste, dass Hinterberger andere Frauen hatte? "Er hat sicher gerne geflirtet - jeder flirtet gerne. Gewusst hab ich´s, ja."
13:32 Uhr: "Biologische Uhr tickte"
"Sie wollte so gerne eine Familie und ein Kind - sie war eine starke Frau, hat alles allein schaffen können. Aber vielleicht tickte ihre biologische Uhr?", so die Zeugin. Immer wenn Hinterberger dabei war, habe sie ihr Verhalten völlig geändert. "Ja, sie hatte einfach Angst." Zu ihr habe Esti sich auch anvertraut, dass Hinterberger gewalttätig gewesen sei, und dass er sie psychisch misshandelt habe. Welche Art von Misshandlung das genau gewesen sei, fragte sie nicht...
13:24 Uhr: Zeugin kann vor Tränen kaum reden
Die Zeugin kannte auch Manfred Hinterberger. Die Beziehung zwischen den beiden: Der Eindruck der Zeugin war nicht gut... Hier kann sie kaum weitersprechen, sie weint, ist tief betroffen über das Schicksal von Estibaliz C., die 2 Meter links von ihr sitzt. "Nicht gut. Die beiden waren wie Teenager, sie waren euphorisch. Ich habe der Esti aber abgeraten, dass Hinterberger bei ihr investieren sollte." Hier stockt die Zeugin wieder, die Tränen übermannen sie. "Das Geschäft lief recht gut, Esti hat die Leute mit ihrer guten Persönlichkeit angezogen. Sie sind nicht wegen dem Eis allein gekommen, sondern wegen ihr."
Hinterberger sei sehr dominant, sehr kontrollsüchtig gewesen. Nach den ersten Verliebtheitsgefühlen hat die Zeugin gemerkt, dass es "nicht die selbe Esti" war, wie sie sie vorher erlebt hatte. Sie sei verängstigt gewesen. "Es war keine gute Beziehung," resümiert sie.
13:17 Uhr: Zeugin bricht in Tränen aus
Die nächste Zeugin spricht unter Tränen, schüttelt sich vor Weinen. Sie kannte die Eis-Lady seit ihrer Ankunft in Wien. Sie empfand Esti als „sehr nette, charmante, freundliche Persönlichkeit“. Die Dame kann es nicht fassen, es ist alles „zu emotional für mich“. Die Beziehung im Eissalon von Esti und Holz sei so gewesen, dass beide harmonisch im Eissalon gearbeitet hätten. Holger sei ein phlegmatischer Typ gewesen, die Angeklagte die aktivere. Sie hatten Probleme mit den Umsätzen. Nach ein paar Jahren sei der Ton etwas rauer gewesen zwischen den beiden. "Aber die beiden haben gut zueinander gepasst. Sie waren immer beisammen, da war ein etwas rauerer Ton für mich normal, dass der entstanden ist.“ Im Jahr 2009 war die Zeugin mit Esti im Keller und sie habe dort einen strengen Geruch wahrgenommen....
13:14 Uhr: Zeuge wird nun befragt, bei dem Esti die Kettensäge kaufte
Jetzt ist Roland K. im Zeugenstand: Bei ihm kaufte die Eis-Lady die Kettensäge. Beim bauMax. Sie sei regelmäßig dort hingekommen, wenn sie Werkzeug gebraucht habe. Eineinhalb Jahre zuvor habe Esti bereits eine elektrische Kettensäge haben wollen, die ihr Kraft auch verkaufte. Er wies sie auch im Gebrauch des Geräts ein. Esti war immer ruhig, auch beim Kauf der zweiten Kettensäge. "Ich habe gewusst, ich habe ihr schon einmal eine verkauft". Die Richterin fragt nach: "Daran konnten Sie sich erinnern?" Die Antwort sorgt für Gelächter: "Eine hübsche Frau, die eine Kettensäge kauft..." Esti gab an, die Kettensäge für Äste bei einem Baum zu brauchen. Die Kettensäge habe sie einzementiert, sagt Esti auf Nachfrage des Richters. Damit ist K's Befragung zu Ende.
13:04 Uhr: Eis-Lady machte gegenüber Angestellter makabre Scherze
Nach der Zeugin Sch. ist nun eine weitere Angestellte von Estibaliz C. an der Reihe: Elif B. Zu ihr war die Angeklagte auch immer gut und freundlich. Mit ihr machte die Eis-Lady sogar makabre Scherze, etwa "es könnte ja ein Toter im Keller liegen". "Über sowas macht man keine Scherze", habe B. sie ermahnt. Nach B. kommt Herr R. in den Zeugenstand, der Manfred Hinterberger persönlich kannte. Seine Aussage ist denkbar knapp - er wird gleich wieder entlassen. Es geht jetzt Schlag auf Schlag weiter.
12:55 Uhr: Zeugin: Esti gab Vermisstenanzeige auf
Hinterberger (der getötete Freund der Eis-Lady) schrie Esti einmal wegen falscher Eiszutaten an, das nahm Esti offensichtlich sehr persönlich, so die Zeugin. "Warum kränkst Du Dich so?" fragte Zeugin Sch. damals die Eis-Lady. Es sei für die Angeklagt so gewesen, als hätte sie etwas ganz ganz Schlimmes gemacht, obwohl es nur eine Kleinigkeit gewesen sei. Sie habe sich die Kritik sehr zu Herzen genommen. Eines Tages habe ihr Esti am Telefon gesagt, Manfred sei "verschwunden". Sie hätten nicht gestritten oder sonst etwas, aber sie habe schon eine Vermisstenanzeige gemacht. Vielleicht würde er ja wieder auftauchen. In einem späteren Gespräch erzählte Esti Sch., dass Hinterberger in dubiose Drogengeschäfte involviert gewesen wäre und er wohl deshalb nicht mehr auftauchte.
12:43 Uhr: Zeugen-Befragungen
Der nächste Zeuge ist an der Reihe: Thomas S. kannte Estibaliz C. und ihren Ex-Mann Holger Holz, er ist nur kurz im Zeugenstand. Danach wird Janine Sch. aufgerufen. Sie war eine Angestellte in Estis Eis-Salon von April bis September 2010 sowie im Jahr 2011 bis zu ihrer Verhaftung. Der Eindruck von Holz auf Sch.: "Sehr ruhig, ein sehr großer, sehr starker Mann." Und über Esti: "Sehr sympathisch, sehr freundlich und aufmerksam. Sehr nett." Und weiter: "Wie war Manfred Hinterberger?", wird sie gefragt. Sie antwortet: "Er war ein richtiger Geschäftsmann, hat geschaut, dass alles funktioniert. Er hat einen großen Perfektionismus gehabt."
12:38 Uhr: Es geht weiter
Die Angeklagte Estibaliz C. ist wieder da, 8 Polizisten ebenfalls. Der Prozess wird jetzt fortgesetzt.
So verlief der Prozess vor der Pause: Der LIVE-TICKER vom Vormittag >>>