Das sagt ihr Anwalt:
"Eis-Lady ist völlig abnormal!"
06.09.2012
Estibaliz C. wartet in U-Haft auf Mordprozess des Jahres: 47 Zeugen sind geladen.
„Im Eissalon zwischengelagerte Leichenteile“, „abgetrennte Schädel“, „Blut und Fleischreste überall im Raum“: Die 21 Seiten dicke Anklageschrift gegen Estibaliz C., der zweifacher Mord an ihren Ex-Freunden vorgeworfen wird, ist ein Dokument grauenvoller Skrupellosigkeit – ÖSTERREICH berichtete .
Diese Woche stellte die Staatsanwaltschaft die Anklage fertig, doch längst laufen im Hintergrund die Vorbereitungen für den Mord-Prozess des Jahres. Laut Anklage sind 47 Zeugen und 7 Sachverständige zu laden. Im November, also frühestens in 8 Wochen, könnte Richterin Susanne Lehr den Geschworenenprozess im Wiener Landesgericht beginnen. Es wird ein einzigartiger Prozess: Nicht nur wegen der Brutalität, sondern auch aufgrund der besonderen Geschichte der in Mexiko geborenen Akdademikerin, die bisher unauffällig war.
Das sagt auch ihr Verteidiger, Star-Anwalt Werner Tomanek: „Anders als bei den meisten Gewaltverbrechen hat die Angeklagte keine Vorstrafen.“ Entscheidend für das Urteil sei das Gutachten von Psychiaterin Adelheid Kastner. „Estibaliz ist nicht in der Lage, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Sie ist hochgradig psychisch abnormal und sieht Gewalt als ein Problemlösungsmodell“, so Tomanek.
Er rechnet mit einer „zeitlichen Freiheitsstrafe plus Einweisung auf unbestimmte Zeit.
"Verwenden den Keller nicht"
„Wir hatten eine gute Saison“, zieht Jana El Sendiouny Bilanz. In der ehemaligen „Schleckeria“ ist die Einrichtung gleich geblieben, Eis gibt es hier noch immer. Doch der Salon heißt jetzt El Sendiouny 2.
Bösartig
„Als wir eröffnet haben, waren manche Leute skeptisch, ein paar sogar bösartig“, erzählt El Sendiouny. Noch immer kämen ab und zu negative Sprüche. Doch: „Die Kinder freuen sich, dass es Eis gibt.“ Dass hier zwei Tote einbetoniert wurden, findet sie schlimm, aber: „Wir haben uns das Lokal durch Zufall ausgesucht.“ Dort, wo die Leichen gefunden wurden, wird übrigens kein Eis gelagert. „Den Keller verwenden wir nicht. Er entspricht nicht den hygienischen Vorschriften.“