Obwohl er 18 Straftaten auf dem Kerbholz hatte, wurde der Kenianer nicht abgeschoben.
Es ist ein Behördenversagen auf voller Breite: Maria E. musste durch die Hand eines geistig gestörten und schwer kriminellen Kenianers (21) sterben, der eigentlich seit Jahren in seine Heimat zurückgebracht hätte werden sollen. Stattdessen trieb er aber als streitbarer Obdachloser vor allem in Ottakring sein Unwesen.
Ein Anrainer des Yppenplatzes: „Er war extrem auffällig, hatte immer einen Strick in der Hand, stank meterweit nach Urin und schreckte bewusst Kinder.“
"Dieses Verbrechen hätte
verhindert werden können"
Woran die Abschiebung letztlich scheiterte, will jetzt Volksanwalt Peter Fichtenbauer prüfen lassen: „Der Mann war seit fast acht Jahren unrechtmäßig in Österreich. Das darf nicht sein. Dieses Verbrechen hätte verhindert werden können.“
Fest steht nur, dass das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl 2014 eine rechtskräftige Ausreiseentscheidung bei gleichzeitigem Einreiseverbot für den 21-Jährigen erwirkte. Zwei Jahre später war Francis N. aber noch immer in Wien und beging eine schreckliche Bluttat.
Karl-Heinz Grundböck vom Innenministerium sagt dazu: „Wir bekamen von der kenianischen Botschaft kein Heimreisezertifikat.“ Darauf konterte der Botschafter von Kenia Samuel Muthee Gitonga: Er kenne den Fall nicht, aber man hätte Francis N. einfach in ein Flugzeug setzen sollen, „dann hätten wir ihn schon genommen“.
Klärendes Gespräch mit dem Kenia-Botschafter
Grundböck betonte am Freitag erneut, dass die kenianischen Behörden die notwendigen Papiere nicht ausgestellt hätten. Innenminister Sobotka indes zitierte den Botschafter für Dienstag zu einem klärenden Gespräch zu ihm.
Francis N. ist seit Freitagnachmittag in U-Haft.