Eislady: Ihr Baby ist jetzt Vielflieger

Für sie gibt es keine Hoffnung mehr. Estibaliz C. (34) wird ihre lebenslange Haftstrafe wegen Doppelmordes im Gefängnis absitzen – der gestrige Versuch ihrer Anwälte, eine Milderung auf „nur“ 20 Jahre Haft zu erwirken, wurde vom Oberlandesgericht Wien in einer Blitzverhandlung niedergeschmettert.

Kaltblütige Taten, aber viel Platz für Muttergefühle
Doch mit dem nun rechtskräftigen Urteil ist nicht nur das Leben der „Eislady“ selbst besiegelt, sondern auch jenes ihres kleinen Babys Rolando. Der Bub, den sie am 10. Jänner 2012 bereits in U-Haft zur Welt brachte, lebt inzwischen in Barcelona bei seiner Oma.

Aber für drei Stunden pro Monat darf er zur Mama und ist damit wohl der jüngste Vielflieger Europas. „Seine Oma kümmert sich rührend um ihn und sie nimmt diese Besuchsmöglichkeit sehr gerne in Anspruch“, bestätigt ihr Anwalt Rudolf Mayer.

Natürlich darf Estibaliz ihr Kind nicht ohne Aufsicht sehen – immerhin wurde ihr ja eine schwere Persönlichkeitsstörung attestiert. Darum sitzt sie auch nicht nur in Haft, sondern im Frauengefängnis Schwarzau gleichzeitig in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

Zur Erinnerung: Die gebürtige Spanierin hatte zwei ihrer Ex-Lover getötet, zerstückelt und im Keller ihres Eissalons in Wien-Meidling einbetoniert.

Doch trotz ihrer kaltblütigen Morde – sie erschoss die Männer von hinten und plante die Taten erschreckend detailliert – scheint es viel Platz für Muttergefühle zu geben. Sie bastelte dem Baby bereits ein Stofftier und ein Thermophor mit Kirschkernen, ruft zwei Mal pro Woche bei ihrer Mutter in Spanien an und hat in ihrer Zelle Dutzende Fotos ihres Sohnes aufgehängt.

Ob sie jetzt sogar eine Verlegung in ein spanisches Gefängnis anstrebt, ist offen. Möglich wäre es.