Doppelmörderin Estibaliz C. siedelt zu 91 Männern nach Oberösterreich um.
Raus aus der ungemütlichen Viererzelle im Frauengefängnis Schwarzau, rein ins bequeme Einbettzimmer im Forensikzentrum Asten bei Linz. Am Mittwoch siedelt Österreichs berühmteste Strafgefangene um. Doppelmörderin Estibaliz C. (38) sitzt bereits auf gepackten Koffern.
In der JA Schwarzau herrscht gewisse Erleichterung. „Esti“ war mitunter ein Sorgenkind der Anstaltsleitung. Weil ihr sogar Fluchtgedanken nachgesagt wurden und sich Mitinsassinnen angeblich von ihr bedroht fühlten, kam die Gefangene, die einst ihren Ex-Mann und später ihren Geliebten erschossen, zerstückelt und einbetoniert hatte, nie in den Genuss von Hafterleichterungen.
"Estis" Sozialprognose hat sich stark verbessert
Im Forensikzentrum Asten, einer der modernsten Anstalten Europas, wird dies der Fall sein. Das Gefängnis ist nach innen offen, innerhalb ihrer Gruppe können sich die geistig abnormen Straftäter frei bewegen. Das Gefängnis, das bislang ausschließlich Männern vorbehalten war, bekommt mit der Eislady und 13 weiteren weiblichen Häftlingen erstmals dauerhaften „Damenbesuch“.
Mit der Übersiedelung steigen auch „Estis“ Chancen auf eine Entlassung. Ihre Sozialprognose ist inzwischen deutlich besser als zu ihrem Mordprozess 2012, ihre Gefährlichkeit und Rückfallgefahr offenbar gesunken. Die Unterbringung in Asten ist komplett auf die Resozialisierung der untergebrachten Insassen ausgerichtet.