ÖSTERREICH
Eklat bei Lucas Abschied
13.12.2007
Der kleine Luca kommt nicht zur Ruhe. Die Verabschiedung wurde von Lucas Mutter abgesagt. Nun wollen sogar ihre Freundinnen gegen sie aussagen.
All jene, die sich Donnerstagvormittag vom kleinen Luca verabschieden wollten, wurden herb enttäuscht. Im Urnengrab stand keine Urne, Lucas Mutter hatte die Trauerfeier in letzter Minute abgesagt. Ihr Grund: „Sie hat den Vater am Vortag am Grab gesehen und gemeint, dass er das nicht dürfe. Und deshalb hat sie sich entschieden, dass die ursprünglich vereinbarte Verabschiedung nicht stattfindet“, so Pater Bernhard Sirch, der Pfarrer von Achenkirch. Damit ist die tragische Geschichte des zu Tode gequälten kleinen Buben um eine traurige Facette reicher. Denn viele wollten ihre Anteilnahme ausdrücken und fanden einen leeren Friedhof vor.
Für Georg Zanger, den Anwalt des leiblichen Vaters Bernhard Haaser, eine unglaubliche Aktion, denn: „Wie kann ein Mensch einem anderen verbieten, auf den Friedhof zu gehen?“ Die Trauerfeierlichkeit war zwischen den Anwälten sogar schriftlich fixiert worden.
Freundinnen
Im Fall selbst kommt hingegen täglich ein neues
Stückchen Wahrheit ans Tageslicht. Jetzt wollen sogar die Freundinnen der
Mutter, Melanie G., bei der Polizei aussagen. Heidi Meßner (31) ist eine von
ihnen. Ihr geht es darum, dass die Polizei durch ihre Schilderungen
vielleicht ein besseres Bild des Menschen Melanie G. bekommt: „Mir ist erst
jetzt im Nachhinein klar, dass die Melanie jedem immer eine andere Story
über den Luca erzählt hat. Über seine blauen Flecken und seine
Verletzungen“, so Meßner, die selbst alleinerziehende Mutter ist.
So erinnert sie sich, dass in einer Variante Luca seine blauen Flecken am Hintern von „einem durchgebrochenen Gitterbett“ hatte, aber zu ihrer Freundin sagte sie, das sei „von der langen Fahrt nach Niederösterreich gekommen“. „Die Melanie hat uns einfach belogen und sie hat mich bis jetzt nicht gefragt, ob sie vielleicht die Fotos vom Luca haben kann. Was ist das für eine Mutter?“ Heidi Meßner spricht von jenen Bildern, die Luca zum letzten Mal lebend und lachend zeigen (siehe oben) – ein paar Tage, ehe der kleine Bub im Wiener SMZ-Ost an den Folgen seiner Misshandlungen starb.
Patschert
Auf einem der Bilder ist Luca mit Gipshand und einem
blauen Auge zu sehen. „Melanie hat zu mir gesagt: Da hat er sich selbst ins
Gesicht geschlagen, der patscherte Bub.“