Der Fall Elias - ein 3-Jähriger Bub einer sechsköpfigen Familie verhungerte - schockiert weiter das ganze Land. Jetzt ist ein Foto aufgetaucht vom Tag als der Vater sein totes Kind im Bettchen entdeckt haben will. Doch der Supersize-Tiroler schweigt. Nur die Mutter und die Oma sprechen.
Tirol. Das Bild, das oe24 zugespielt wurde, spricht Bände. Es stammt vom vergangenen Montag, als K.M., ein Berufschauffeur Mitte 20 und vierfacher Vater, gegen Mittag den Notruf wählt: Sein kleiner Sohn, Elias, würde leblos im Bettchen liegen. Er gibt den Verzweifelten und Ahnungslosen, obwohl die Obduktion laut Staatsanwaltschaft ergab, dass der Bub bereits am Tag davor, am Pfingstsonntag verstorben sein muss - während seine Eltern, wie in Ebbs gemunkelt wird, beim Ritterfest in Kufstein waren. Davor sollen sie sich, wie Informanten bestätigen, sehr oft am Abend Schnellimbiss-Essen zustellen lassen und am Freitag vor Pfingsten noch bei McDonald's den Geburtstag der ältesten Tochter (6) gefeiert haben - mit Freundinnen und den Geschwistern, nur Elias war nicht mit dabei.
Was das Bild des Vaters noch zeigt - ist ein einen auffallend korpulenter Mann in XXXL-T-Shirt und Shorts, der sich behäbigen Schrittes der Polizei vor dem Haus in Ebbs nähert und der bei der ersten Einvernahme hernach kein Wort sprechen sollte. Er kam wie seine Frau wegen des psychischen Ausnahmezustandes zunächst auf die Psychiatrie, seitdem macht er aber weiter von seinem Recht Gebrauch, nicht auszusagen.
Verantwortet hat sich bis jetzt nur Elias Mutter, die schwer nachvollziehbar angibt, dass "das Kind in den letzten Wochen krank war und keinen Appetit hatte." Ein Arztbesuch sei demnächst geplant gewesen.
Die Großmutter des Buben spricht gegenüber der Bild-Zeitung und gibt dabei zu, dass ihr Enkel oft bei ihr war: "Er war kränklich“, sagt sie. „Aber was sollte ich machen? Die Eltern sind doch erwachsen.“ Jetzt würden ihr Sohn und ihre Schwiegertochter (25 und 26) als Monster hingestellt. „Sie sind doch keine Mörder“, weint sie.
Das sehen die Ankläger nun völlig anders und nahmen die Eltern fest - am Freitag entschied das Landesgericht Innsbruck, dass tatsächlich der dringende Verdacht des Verbrechens des Mordes (durch Quälen und Unterlassen) bestünde und verhängte die U-Haft sowohl über den Vater wie auch die Mutter.
Die drei weiteren Kinder des Paares (ein, drei und sechs Jahre alte Mädchen) wurden in die Obhut der Kinder- und Jugendhilfe gegeben.
Was nicht nur den Nachbarn im Mehrfamilienhaus in Ebbs auffiel bzw. auffällt: Alle anderen fünf Familienmitglieder haben keinerlei Mangelerscheinungen, wobei die Mutter von ähnlicher wohlgenährter Statur sein soll wie der Mann.
Wie hammerkrass wirken dagegen die Worte der Staatsanwaltschaft: "Nach den bisherigen Ermittlungen besteht der Verdacht, dass sie es über einen Zeitraum von zumindest mehreren Wochen unterlassen haben, den 3-jährigen Buben entsprechend mit Nahrung und Flüssigkeit zu versorgen und trotz offensichtlicher Verschlechterung seines Gesundheitszustandes und seines augenscheinlichen Gewichtsverlustes einen Arzt zu kontaktieren, sodass das Kind an den Folgen seiner massiven Unterernährung verstorben ist.
Es gilt die Unschuldsvermutung.