Berchtesgarden

Endspurt bei der Höhlen-Rettung

17.06.2014

Finale Bergung: Die Retter haben die letzte Phase eingeläutet.

Zur Vollversion des Artikels
Zur Vollversion des Artikels

Nur noch wenige Hundert Meter trennen ihn vom Tageslicht: Dienstag ging die Rettung des schwer verletzten Forschers Johann Westhauser (52) aus der Riesending-Höhle schneller als erwartet voran: „Die Truppe ist am Weg von Biwak 2 zu Biwak 1, wir sind sehr optimistisch“, sagt der österreichische Einsatzleiter Andreas Langer zu 
ÖSTERREICH.

Johann Westhausers 
Zustand ist weiter stabil
Das anspruchsvolle Stück führte durch einen Canyon mit Wasserfall, für den Abend war die Ankunft im Zwischenbiwak geplant, wo gerastet werden sollte. Westhausers Gesundheitszustand ist stabil, er liegt auf der gelben Spezialtrage aus Fiberglas-Kunststoff in einem Wärmeschlafsack, schluckt Medikamente gegen Hirnschwellungen.

Kraftakt: Zwei senkrechte Schächte warten noch
Die Trage ist an Seilen befestigt, wird Meter für Meter nach oben gezogen, insgesamt 100 Kilogramm. 60 Retter sind in der Höhle, begleiten die Trage, machen Vor­bereitungsarbeiten, bohren Verankerungen. Es ist stockdunkel, hat vier Grad, die Luftfeuchtigkeit liegt bei 98 Prozent. Der Endspurt wird zum Kraftakt: „Als letztes Teilstück warten zwei senkrechte Schächte, insgesamt rund 400 Meter tief“, so Experte Langer. Offiziell soll Westhausers Rettung am Donnerstag oder Freitag finalisiert werden, Optimisten sprechen von Mittwoch. Geheimplan: Der 52-Jährige soll in der Nacht geborgen werden, dann wäre er mehr als eine Woche unten gewesen. Per Hubschrauber wird der Verletzte dann in ein Spital geflogen – unklar ist jedoch noch, wohin: Innsbruck, Salzburg oder München werden als Standorte diskutiert.

(prj/bro)

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel