Raub plus 305 %
Enormer Anstieg bei Jugendkriminalität
23.08.2007
Die Jugendkriminalität in Österreich ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Innenminister Platter (V) will mit Präventionsarbeit gegensteuern.
Die Jugendkriminalität in Österreich ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Allein die Zahlen des Innenministeriums sprechen eine deutliche Sprache: Von 2001 bis 2006 wuchs die Zahl der schweren Körperverletzungen um 80 Prozent, jene der Einbruchsdiebstähle um 126 Prozent, jene im Bereich Raub um 305 Prozent. Ebenfalls gewaltigen Zuwachs verzeichneten: Gefährliche Drohung (plus 74 Prozent), Sachbeschädigung (plus 86 Prozent), schwerer Raub (plus 228 Prozent). Innenminister Günther Platter (V) will nun mit gezielter Präventionsarbeit gegensteuern.
Kriminalität insgesamt
"Wir haben seit Jänner 2007 wieder
positivere Zahlen, was die Kriminalität insgesamt betrifft, es pendelt sich
alles wieder ein, der positive Trend ist unverkennbar", berichtete Platter
am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien. Bei den 14- bis
18-Jährigen ist die bisherige Entwicklung allerdings überaus Besorgnis
erregend, für den Minister eine "große Herausforderung". "Es wäre völlig
falsch, wenn das jetzt schöngeredet wird", so Platter.
Prävention
Um die Jugendkriminalität wieder zu senken, sind
im Bereich Prävention bundesweit 270 speziell geschulte Beamte im Einsatz.
"Wir müssen angepasste Strategien entwickeln", erklärte General Franz Lang,
stellvertretender Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit. Es sei ein
"besonderer Typ von Polizist gefragt", es müsse auch ein "Impuls durch die
Polizei gehen", Problembereiche müssten erkannt und sofort Maßnahmen gesetzt
werden. Lang: "Wir brauchen dabei auch die Hilfe der Bürgermeister, der
Gastwirte, der Schulen und der Eltern." Und Platter appellierte: "Prävention
ist eine gesamtstaatliche Aufgabe. Jeder muss hier seinen Beitrag leisten."
Abfahrts-Olympiasieger Fritz Strobl als Symbolfigur
Man müsse auf
die betroffenen Jugendlichen zugehen, sofort Kontakt aufnehmen und vor den
Folgen ihrer Taten warnen. Das will auch Fritz Strobl. Der
Abfahrts-Olympiasieger wurde zum Präventionsbeamten ausgebildet und soll nun
auch als Symbolfigur mit Vorbildfunktion an die (schwierige) Arbeit gehen.
"Ich will Ziele und Perspektiven vermitteln, schließlich bin ich selbst
Familienvater. Man muss die Jugendlichen wieder auf den richtigen Weg
bringen", so Strobl.