Er fuhr ­Bande zu 9 Überfällen

Vor diesem Quartett zitterten die Angestellten der Spiellokale in ganz Wien: Just am Heiligen Abend brachen zwei Bewohner einer Asyleinrichtung im 9. Bezirk zu ihrem ersten Coup in einem Wettbüro auf der Brigittenauer Lände auf: der Iraker Reda E. (34), dessen Asylansuchen zweimal rechtskräftig abgelehnt wurde und der sich eigentlich illegal im Land aufhält, und Youssef A. (23) aus Marokko – sein Asylantrag ist derzeit in Berufung.

Unterstützung erhielten die beiden Zuwanderer bei ihren Coups, die sie fortan im Halbwochen-Rhythmus verübten, von dem Ägypter Faiz A. (25), der schon einen aufrechten Asylstatus hat und in der Slowakei lebt. Doch immer, wenn er in Wien war, schloss er sich den räuberischen Freunden als Komplize an.

Der vierte mutmaßliche Komplize im Bunde war Isa K., ein 69-jähriger Türke mit Familie und Enkeln, der die anderen stets zu den vorher gut ausspionierten Wettlokalen fuhr. Der Taxler, der schon seit Jahrzehnten in Österreich lebt, bestreitet allerdings alle Vorwürfe. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Gelungener Schlag gegen organisierte Kriminalität
Geschnappt wurde die Bande übrigens, als Reda E. am Wochenende mit der Gaspistole aus Jux und Tollerei und im Rausch aus dem Fenster der Asyleinrichtung schoss. Nach einem Lauschangriff durch die Polizei konnte das Quartett, das soeben seinen neunten Überfall auf ein Spiellokal im 7. Bezirk startete, von der Elite-Einheit Wega verhaftet werden. Innenministerin Mikl-Leitner lobte den erfolgreichen Einsatz: „Hervorragende Arbeit gegen die organisierte Kriminalität.“