10 Tage hinter Gitter

ER kämpfte gegen 30 Afghanen - Enthaftet

20.03.2018

Mit den Praterstern-Dealern hatte sich Bernhard T. angelegt. Er sollte es bitter bereuen.

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© Weber
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Der 25-jährige Abendschüler und sein Bruder Erich waren am 10. März kurz vor Mitternacht mit ihrem Hund durch den Bahnhof Prater­stern Richtung Prater marschiert. Immer wieder wurden sie von afghanischen Suchtgifthändlern angesprochen, ob sie Drogen kaufen wollten, was die von Verteidiger Roland Friis vertretenen Brüder aber vehement ablehnten.

In Rage. Wie berichtet, attackierte ein 30-köpfiger Dealer-Mob vor dem Szene-Lokal Fluc plötzlich den Hund und die Brüder, wobei vor allem Bernhard T. hart rangenommen wurde. Er erlitt schwere Blessuren im Gesicht (siehe Foto oben), geriet aber beim Kampf derart in Rage, dass er auch zwei einschreitende Polizisten durch einen Biss und einen Schlag verletzte.

Tatbegehungsgefahr. Obwohl Bernhard T. bis dahin unbescholten war und über einen festen Wohnsitz verfügt, kam er wegen Widerstands und Körperverletzung in U-Haft. Begründung: Tatbegehungsgefahr. Das Gericht ging also davon aus, dass er – kaum in Freiheit – sofort wieder auf einen Polizisten losgehen würde. So voreingenommen und streng war die U-Richterin doch nicht. Gestern, Dienstag, wurde er wieder enthaftet!

Vier Verdächtige. Gegen den 25-Jährigen wird nun auf freiem Fuß ermittelt – ein „Privileg“, das bisher nur die Afghanen, die ihm unter anderem mit einem Gürtel das Gesicht malträtierten, hatten:

Wie ÖSTERREICH herausfand, gehen die Behörden gegen die Praterstern-Dealer offenbar mit Samthandschuhen vor: Bisher sind der Polizei nur vier Verdächtige im Alter von 19 bis 22 Jahren namentlich bekannt, wobei man es bisher noch nicht einmal geschafft hat, ihnen eine Ladung zur Einvernahme zuzustellen. Auch Bernhards Bruder Erich sowie mehrere dokumentierte Augenzeugen wurden bisher nicht befragt. Werden die ­Ermittlungen nun endlich ­intensiviert? (kor)

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