Flatrate-Bordell
Erregung um Billig-Sex
05.04.2014Werden die Mädchen im Flatrate-Bordell über den Tisch gezogen?
Sex zum Pauschalpreis. Das war der Aufreger der Woche. Jetzt dürfte sich damit auch bald die Justiz beschäftigen – wenn sich der Verdacht der Polizei bestätigt: Die ermittelt wegen Zuhälterei und Ausnützung. Die Fakten:
- Noch bevor das erste Pauschalpreis-Puff vergangene Woche überhaupt eröffnen konnte, empört sich Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek auf ÖSTERREICH-Nachfrage. „Wir sprechen uns für eine bundesweite Regelung der Prostitutionsgesetze aus, dann könnte man das verbieten.“ Unterstützung erhielt sie von den Grünen.
- Die Drohung hat Erfolg. Am Dienstag macht in Österreich statt zwei Flatrate-Bordellen nur eines auf. „Wir haben uns dazu entschlossen, den Red Rooms Flatrate Club in Schärding heute nicht zu eröffnen“, heißt es auf der Facebook-Seite des Bordell-Betreibers. Grund seien die „medialen Drohungen“ der Politiker.
Polizei vernimmt Flatrate-Bordell-Beteiligte
- Nur Bordell-Betreiber Werner Schmuck traut sich. In seinem Etablissement in Wien-Donaustadt zahlt der Gast 145 Euro und darf sich dafür fünf Stunden lang mit bis zu fünf Frauen amüsieren.
- Das klingt für die Polizei nach Ausnützung, deshalb gab es zur Eröffnung eine Razzia. Doch damit nicht genug: „Neben verdeckten Ermittlungen werden wir die Beteiligten einvernehmen“, sagt Wolfgang Langer, Chef des Referats für Prostitutionsangelegenheiten.
- Trotz Kritik verteidigt Betreiber Schmuck sein Sex-System: „Ich nehme den Mädchen damit den Druck. Bei mir verdient jede, das garantiere ich.“ Ob er sein Versprechen halten kann, wird sich zeigen.
(abs)
Pikanter Geheim-Einsatz im Puff
So einen Einsatz dürften die Polizisten nicht jeden Tag erleben, aber anders kommen sie nicht an die brisanten Informationen: Verdeckte Ermittlung im Flatrate-Bordell – das bedeutet: Die Beamten müssen sich als ganz normale Freier ausgeben, um mit den Prostituierten ins Gespräch zu kommen. Dafür zahlen sie am Eingang die Sex-Pauschale von 145 Euro, ziehen sich dann im Umkleideraum um und dürfen die Sauna oder den Pool benützen. Allerdings: Sexuelle Handlungen dürfen nicht vorgenommen werden – und die Kollegen warten vor der Tür.