Erstes Interview

Eis-Lady: "Werde wie ein Tier gehetzt"

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Über den mutmaßlichen Doppelmord sprach Esitbaliz C. aber nicht.

In rund zwei Wochen wird Eis-Lady Estibaliz C. nach Österreich ausgeliefert. Im ersten Interview in Haft sagt sie: „Ich fühle mich wie ein Tier gehetzt.“

Es sind Sätze, die vor allem die Hinterbliebenen von Holger H. (32) aus Berlin und Manfred H., Eis-Vertreter aus Waizenkirchen in OÖ, schmerzen werden. Estibaliz C. spricht jetzt in „News“.

Über den Doppelmord im Eis-Salon (es gilt die Unschuldsvermutung) spricht die zierliche 1,50-Meter-Spanierin mit mexikanischen Wurzeln nicht. Aber sie gibt den Opfern indirekt Schuld an ihrem grausigen Schicksal: „Meine vorigen Männer haben getrunken und waren alle brutal und grausam“, sagt die 32-Jährige.
„Es ist oft zu Streit gekommen, besonders wenn wir was getrunken haben“, meint sie auch. Steckt darin bereits die Verteidigungslinie ihrer Anwälte? Statt mutmaßlichem Doppelmord zweifacher Totschlag im Affekt?

Schon in ihrem Geständnis gegenüber der italienischen Polizei (nicht rechtswirksam) erzählte sie, dass sie psychisch und physisch schwer misshandelt worden sei und deshalb Wutanfälle gehabt habe.

Mit den beiden Hünen Holger und Manfred (beide fast zwei Meter groß) habe die Eissalon-Besitzerin sich deshalb eingelassen, weil sie „ein „Sicherheitsgefühl bei starken Männern braucht“. Jetzt fühle sie sich von den Medien „wie ein wildes Tier gejagt“.

DNA-Test
Um „Esti“ kümmern sich mittlerweile vier (!) Anwälte: Luca Beorchia (Italien), Arthur Machac, Heinz Schimanko sowie der Vertrags- und Insolvenzspezialist Reinhard Lachinger. Über ihn will Estibaliz C. ihren Eissalon in der Oswaldgasse 1 in Wien-Meidling verkaufen. Laut Insidern ist der Laden mit dem Horror-Ruf höchstens noch 70.000 Euro wert.

Estibaliz C. soll in zwei bis drei Wochen nach Österreich ausgeliefert werden. Ein Experte der Wiener Polizei wird inzwischen im Gefängnis von Triest eine Speichelprobe der Verdächtigen nehmen.

Auf der nächsten Seite das Interview mit der Eis-Baronin!

 

 

In „News“ spricht Estibaliz C. Die wichtigsten Passagen. Über Flucht, Männer, Haft.

Frage: Geht es Ihnen den Umständen entsprechend gut in der Haft?
Esti: Die Umstände in der Haft sind erträglich, aber wir sind fünf Frauen in einer kleinen Zelle, zwei davon werden immer wieder hysterisch. Manche von ihnen streiten auch ständig miteinander. Das Essen ist akzeptabel, gestern gab es Pasta mit Pute, heute gibt es wieder Pasta. Ich überlege mir oft, was die Leute über mich denken, und Roland (derz. Partner) fehlt mir halt so sehr …

Frage: Nimmt man sich auch der Kontrolle bezüglich Ihrer Schwangerschaft an?
Esti: Ich wurde in eine Nichtraucherzelle überstellt. Zweimal hat man mich ins Spital zur Untersuchung gebracht, meinem Kind geht es jedenfalls gut. Es gibt sogar ein Ultraschallbild von dem Baby.

Frage: Wenn Sie Ihre Situation jetzt betrachten: Wäre es – auch im Sinne der Unschuldsvermutung – nicht besser gewesen, Sie hätten sich bei der Polizei in Wien gemeldet?
Esti: Es gibt viele Situationen, vor denen man davonlaufen möchte. Das alleine sagt doch gar nichts. Ich geriet in Panik, und mein einziger Gedanke: Weg in den Süden.

Frage: Ganz Österreich spekuliert über die angeblichen Taten, die Ihnen von der Polizei vorgeworfen werden. Was geht Ihnen dabei durch den Kopf?
Esti: Das hat mir wehgetan ... Die Medien haben mich ganz panisch gemacht.

Frage: Manche Ihrer Bekannten beschreiben Sie als hochintelligent, sprachgewandt, romantisch, aber – wenn es darauf ankommt – auch energisch und berechnend.
Esti: Ich bin ein unsicherer, bemühter Mensch. Ich brauche viel Sicherheit im Leben. Ich brauche ein Sicherheitsgefühl. Vielleicht habe ich mir deshalb so große, starke Männer gesucht.

Frage: Haben Sie für das Kind, das Sie in sich tragen, schon einen Namen? Egal ob Bub oder Mädel?
Esti: Wenn es ein Bub wird, soll er Roland heißen. Bei einem Mädchen weiß ich noch nicht, ich möchte aber, dass mein Freund Roland beim Aussuchen des Namens dabei ist.

Frage: Ihr jetziger Freund Roland beschreibt die Zeit mit Ihnen als „schönste meines Lebens“. Was hat Ihre Beziehung so besonders gemacht?
Esti: Er hat mich so sein lassen, wie ich bin, und mir Sicherheit gegeben. Meine vorigen Männer haben getrunken und waren alle brutal und grausam zu mir. Aber Roland ist anders, ich möchte eigentlich eine Familie mit ihm haben.

Frage: Sie sind jung, hübsch und gescheit: Wie würden Sie weiterleben, wenn Sie freigehen sollten?
Esti: Ein Leben mit Roland als Mutter und Hausfrau.

Frage: Müssten Sie nach dieser ganzen Berichterstattung nicht eigentlich in einem anderen Land ein neues Leben beginnen? Und wenn ja – wo?
Esti: Ich möchte ganz sicher in Österreich bleiben.

Frage: Mit der Schuldfrage muss sich das Gericht befassen. Aber darüber hinaus: Gibt es irgendeine Situation im Zusammenleben mit Holger oder Manfred, die Sie nachträglich bereuen – Streit, Auseinandersetzungen, Unstimmigkeiten?
Esti: Es ist schon oft zu Streit gekommen, besonders, wenn wir was getrunken haben. Das war aber eigentlich unnötig.

Frage: Was war die schönste Zeit Ihres Lebens bis jetzt ganz allgemein?
Esti: Meine Zeit mit Roland.

Frage: Steht Ihre Familie zu Ihnen, und wenn ja, was sagt sie zu den ganzen Vorfällen um Ihre Person?
Esti
: Meine Familie unterstützt mich. Der Besuch meiner Mutter war wunderschön, sehr intensiv, und sie hat mir Kraft gegeben.

Frage: Lieben Sie den Vater Ihres Kindes, und würden Sie mit ihm und dem Kind als Familie zusammenleben wollen?
Esti: Ja. Ich liebe ihn über alles. Das wäre mein sehnlichster Wunsch. Roland, te quiero. Das heißt so viel wie: Ich liebe dich.

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