Ursprünglich wurde ihm grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen vorgeworfen.
Am Landesgericht Klagenfurt hat heute, Mittwoch, der ehemalige Kärntner ARBÖ-Präsident Wolfgang Schober auf der Anklagebank Platz nehmen müssen. Ihm wird grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen vorgeworfen. Es ist das Nachspiel eines jahrelangen Konflikts zwischen dem ARBÖ Kärnten und der Bundesorganisation des Autofahrerclubs, der 2008 im Konkurs der Kärntner gipfelte. Schober bekannte sich nicht schuldig.
Schober pocht auf Unschuld
Staatsanwalt Franz Simmerstatter
dehnte die Anklage allerdings gleich zu Beginn der Verhandlung auf schweren
Betrug aus. Der Ex-ARBÖ-Präsident habe im Jahr 2008 über seine
Zahlungsfähigkeit und -willigkeit getäuscht, damit ihm Darlehen gewährt
wurden. So sei ein Schaden von rund 25.000 Euro entstanden, erklärte
Simmerstatter. Schober pochte erneut auf seine Unschuld, er habe zudem
Privatanklage gegen den Anzeiger eingebracht, meinte er.
Jahrelanger Streit
Jahrelang hatten Bundes-ARBÖ und Kärntner
Organisation um Macht und Geld gestritten, Vorwürfe und Gegenattacken wurden
geritten, jeder machte die andere Seite für die finanziellen Turbulenzen
verantwortlich. Letztlich musste die Kärntner Landesgruppe den Gang zum
Insolvenzrichter antreten, der Bundes-ARBÖ übernahm die Liegenschaften und
Gebäude sowie das Betriebsvermögen um eine Summe von 2,9 Millionen Euro.