Jede Woche mehr Ansteckungen. Erst nächstes Jahr ist die Pandemie vorbei.
Der Schweinegrippevirus, der im April in Mexiko aufgetaucht ist, hat nun Österreich voll erfasst. 10.800 Infizierte gibt es allein in Wien, 30.000 in Österreich. „Die Infektion ist bei der Neuen Grippe vier Mal leichter möglich als bei der herkömmlichen Grippe“, sagt Ernst Wolner, Chirurg am Wiener AKH, zu ÖSTERREICH. Das Resultat: Täglich müssen mehr und mehr Bildungseinrichtungen schließen.
Alles, was Sie über die Schweinegrippe wissen müssen - auf einen Blick
Zwei Dutzend Schulen sind schon geschlossen
In ganz Österreich
sind im Zuge der Schweinegrippe-Pandemie bisher 24 Kindergärten und Schulen
für mehrere Tage gesperrt worden. Betroffen ist vor allem Tirol, in dem
bisher zehn Einrichtungen zu Schließungsmaßnahmen griffen. Dort kam es am
28. Oktober auch zur ersten Sperre: Die Landwirtschaftliche Lehranstalt
Lienz blieb als Vorsichtsmaßnahme bis 4. November zu. In Wien gibt es gleich
drei Fälle: Eine Volksschule in Wieden ist komplett geschlossen, zwei
weitere sperrten VS-Klassen zu. Auch der für gestern Abend angesetzte
Volleyball-Cup in Innsbruck musste abgesagt werden: fünf Spieler sind
erkrankt.
Bis zu 400.000 Kranke, Gipfel Ende November
Norbert Vetter,
Primarius der Lungenabteilung am Wiener Otto Wagner Spital, warnt im
Gespräch mit ÖSTERREICH: „Wir werden einen Gipfel der Erkrankungen Ende
November, Anfang Dezember erreichen. Danach ebbt die Infektion ab. Nächstes
Jahr wird das Virus verschwunden sein.“ Sein Kollege Michael Kunze, Leiter
des Instituts für Sozialmedizin an der Universität Wien, sagt: „Die
Neuinfektionen steigen jetzt wohl jede Woche um 20 bis 40 Prozent an.“ Bis
zu 400.000 Österreicher könnten sich anstecken.
Immer neue Todesfälle schocken Österreich
Gestern wurde
der Todesfall
eines 38-jährigen Mannes bekannt, der mit dem H1N1-Virus
vergangenen Freitag im Salzburger Krankenhaus Schwarzach gestorben ist. Laut
Spital war ein Herzinfarkt die offizielle Todesursache, Untersuchungen
laufen. Drei
weitere Patienten liegen in Salzburg derzeit im Tiefschlaf:
- Ein 77-jähriger Patient liegt seit gestern auf der Intensivstation der Salzburger Landeskliniken (SALK) und schwebt in Lebensgefahr. Er ist von seiner Enkelin angesteckt worden.
- Seit Montag kämpft ein 58-jähriger Risikopatient aus Oberösterreich auf der Intensivstation um sein Leben. Er laboriert an einer Lungenentzündung.
- Ein 41-Jähriger aus Bayern befindet sich seit zwei Wochen im Salzburger Krankenhaus im Koma.
Impfzentren weiten das Angebot stark aus
Aufgrund des großen
Zustroms weiten die 133 Impfzentren nun ihr Angebot aus. In Salzburg impfen
nun auch Kinderärzte. Am Dienstag wurden allein in Wien rund 5.700 Menschen
gegen H1N1 geimpft. Jetzt werden die Öffnungszeiten erweitert. Und in
Villach hilft seit gestern sogar ein Extra-Impfteam.