Der Skiunfall des Thüringer Ministerpräsidenten am Neujahrstag, bei dem eine Frau starb, war laut Gutachten die Folge eines Fahrfehlers.
Der Skiunfall am Neujahrstag auf der steirischen Riesneralm, bei dem Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) schwer verletzt wurde und eine 41-Jährige Frau ums Leben kam, war offenbar die Folge eines Fahrfehlers. Das geht nach einem Bericht des "Spiegel" aus dem technischen Gutachten hervor, das jetzt der Staatsanwaltschaft im österreichischen Leoben zugegangen ist.
Zwar äußere sich der Sachverständige nicht zur Schuldfrage. Die Rekonstruktion habe aber ergeben, dass für die Frau keine Chance bestanden habe, den Unfall "etwa durch Ausweichen" zu verhindern, zitiert das Magazin aus dem Gutachten.
Nach Auswertung des polizeilichen Unfallberichts, des rechtsmedizinischen Befunds und einer Besichtigung des Unfallorts komme der Sachverständige zu dem Ergebnis, dass Althaus mit einer Geschwindigkeit von rund 40 Stundenkilometern von seiner Piste in die "Panorama"-Abfahrt, auf der die Skifahrerin unterwegs war, eingebogen und knapp 15 Meter bergauf gefahren sei. Die Frau fuhr demnach mit etwa zehn Stundenkilometern und damit deutlich langsamer den Hang hinab. Althaus habe ein Absperrnetz, das aus Sicherheitsgründen über einen Teil der Panorama-Piste gespannt sei, umkurvt und sieben Meter dahinter die Frau in einem Winkel von etwa 90 Grad getroffen, heißt es laut "Spiegel" in dem zehnseitigen Gutachten.
Die Rechtsanwälte der beteiligten Parteien, Alexander Rehrl aus Salzburg und Walter Kreissl aus Liezen, lehnten eine Stellungnahme mit dem Hinweis ab, das Gutachten sei ihnen nicht bekannt. Althaus hatte bei dem Unfall am Neujahrstag schwere Kopfverletzungen erlitten. Er erholt sich derzeit in einer Reha-Klinik am Bodensee von den Unfallfolgen. Die österreichische Staatsanwaltschaft, die gegen den Politiker wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, konnte den Politiker noch nicht vernehmen.