Der verdächtige Serbe hat einer Auslieferung nach Österreich zugestimmt.
Der 26-jährige Tatverdächtige , der am vergangenen Samstagabend in Bregenz den dreijährigen Cain zu Tode geprügelt haben soll, wird in den nächsten Tagen von der Schweiz nach Vorarlberg überstellt. "Ich kann bestätigen, dass der Verdächtige einem vereinfachten Auslieferungsverfahren zugestimmt hat", erklärte Heinz Rusch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Feldkirch. Kriminalisten, Behördenvertreter und Politiker waren am Donnerstag unterdessen weiter intensiv mit der Aufarbeitung des Falles beschäftigt.
Weitere Einvernehmungen in Österreich
Chefermittler Norbert Schwendinger vom Landeskriminalamt wollte die bisherigen Aussagen des 26-jährigen Serben
und der 24 Jahre alten Mutter von Cain in den Einvernahmen der Vortage nicht öffentlich erläutern, "da das nicht zielführend wäre". Eine zweite Befragung der Frau
, gegen die ein Ermittlungsverfahren wegen möglicher Vernachlässigung ihrer Fürsorge- und Obhutpflichten
läuft, sei derzeit nicht vorgesehen, auch nicht eine weitere Einvernahme des Serben in der Schweiz. "Die machen wir selbst, wenn wir ihn in Vorarlberg haben", sagte der Ermittler.
Wird sechsjähriger Bruder befragt?
Noch nicht geklärt ist, ob der sechsjährige Bruder von Cain zu den Vorfällen am Samstagabend befragt wird. Der Bub hatte am vergangenen Samstag in Bregenz miterleben müssen, wie sein kleiner Bruder zu Tode geprügelt wurde. "Das Wohl des Kindes steht im Vordergrund", betonte Schwendinger.
Runder Tisch in Vorarlberg
Im Rahmen eines "Runden Tisches" im Vorarlberger Landhaus mit Vertretern von Jugendwohlfahrt, Polizei und den Klubobleuten der Vorarlberger Landtagsparteien war der Informationsfluss zwischen der Exekutive und der Jugendwohlfahrt zentrales Thema. Vorrangig wurde erörtert, wie die Hinweise auf die Gewalttätigkeit des mutmaßlichen Täters weitergeleitet wurden. Der Fall soll auch nächste Woche im Kontrollausschuss des Landtags aufgearbeitet werden, zudem wird die Landesamtsdirektion in einer Arbeitsgruppe mit Kinderanwalt Michael Rauch die Vorkommnisse analysieren. Noch gebe es viele offene Fragen, hieß es.
Keine Infos zur Luca-Anzeige
Zur Anzeige des Tiroler Luca-Kinderschutzvereins gegen die Jugendwohlfahrt konnte die Staatsanwaltschaft Feldkirch am Donnerstag keine Angaben machen. "Ich habe noch keine Informationen darüber, ob die Anzeige im Haus eingelangt ist", erklärte Rusch. Über das weitere Vorgehen wollte er deshalb nicht spekulieren. Kinderschutzverein-Obmann Bernhard Haaser, Vater des infolge von Misshandlungen gestorbenen Luca, hat die Anzeige nach eigenen Angaben am Mittwoch nach Feldkirch geschickt.
Nach dem gewaltsamen Tod von Cain ist die Bestürzung in Vorarlberg unterdessen weiter riesig. Im Gedenken an den Dreijährigen soll deshalb am Freitag (19.00 Uhr) beim Schiffshafen eine Mahnwache abgehalten werden.
So trauert die Familie um den kleinen Cain