Die Polizei versichert den Angehörigen: "Wir geben nicht auf"
„Jeder Hinweis gibt neue Hoffnung, dass endlich der entscheidende dabei ist.“ Die „Cold Case“-Fahnder des Bundeskriminalamtes denken nicht daran, die Suche nach Julia aufzugeben, und sie haben in der kommenden Woche einiges vor. Denn nachdem das BKA für Informationen 25.000 Euro ausgelobt und die Heimatgemeinde des Mädchens, Pulkau, die Summe um 5.000 Euro aufgestockt hat, läuteten jetzt erneut die Telefone der Ermittler.
„Wir schätzen die dreizehn aktuellen Hinweise als äußerst wertvoll ein. Natürlich müssen wir jedem einzelnen auf den Grund gehen und ihn auf Herz und Nieren prüfen“, so der Tenor aus dem BKA.
Elf Minuten
Konkret geht es den Fahndern um jene entscheidenden elf Minuten, in denen die damals 16-jährige Schülerin am 27. Juni 2006 verschwand, nachdem sie in Pulkau aus einem Bus gestiegen war. Um in dem Vermisstenfall endlich zu einem Durchbruch zu kommen, wollen die Kriminalisten auch die letzten Tage vor dem Verschwinden des Mädchens penibel aufrollen und besonderes Augenmerk darauf legen, wen Julia getroffen hat und ob sie eventuell neue Freundschaften knüpfte.
Trio
Wie berichtet, soll die aufgeweckte Jugendliche sich mit drei bislang unbekannten Personen unterhalten haben, die in Pulkau mit einem silbernen Auto unterwegs waren. Das Trio konnte bis dato nicht ausgeforscht werden.
Natascha
Indes ist in Julias Heimatgemeinde das Mitgefühl mit den Eltern der Vermissten so stark wie am ersten Tag. „Es muss einfach unvorstellbar grauenhaft sein, wenn das eigene Kind verschwindet und man nie wieder das Geringste von ihm hört“, so ein Nachbar. Aber die Freunde der Familie glauben weiter an eine Lösung des Falls: „Natascha Kampusch ist ja auch wieder aufgetaucht, obwohl das niemand erwartete.“