Baby-Misshandlung

Fall Marilyn: Fürsorge hat total versagt

27.09.2012

Kind auf Intensivstation - Betreuer merkten nichts.

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Fassungslosigkeit herrscht in Limbach. Eine amtsbekannte Familie soll ihren Säugling von Geburt an gequält haben (es gilt die Unschuldsvermutung). Doch weder die zwei Familien-Intensivbetreuerinnen noch eine Sozialarbeiterin, die ständig Melissa U. und ihren Verlobten Rene H. (25) besuchten, wollen etwas bemerkt haben. Obwohl die Frauen sogar dabei waren, als die zwei Monate alte Marilyn gewickelt wurde. „Die Verletzungen waren von außen nicht sichtbar“, rechtfertigt sich Elvira Waniek-Kain, Leiterin der Sozialabteilung des Landes. Doch die Diagnose der Ärzte im LKH Graz ist erschreckend: „Zahlreiche frische und alte Knochenbrüche, dazu Serienrippenbrüche, Hämatome am ganzen Körper des Säuglings und weitere Verletzungen, die nicht näher definiert werden sollen“, sagt eine Kliniksprecherin.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nur gegen Eltern
Bereits seit der Geburt des ersten Kindes, Travis, wurde die Familie von der Fürsorge betreut, da es den Verdacht der Vernachlässigung gab, bestätigte Waniek-Kain. Jetzt aber liegt die kleine Marilyn auf der Intensivstation.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Eltern. „Das inkludiert auch die Maßnahmen der Familienbetreuerinnen, aber bislang haben wir gegen sie keinen strafrechtlichen Verdacht“, sagt eine Sprecherin.

So tickt die verdächtige Prügelmutter
Jung, schön, aber offenbar überfordert mit ihrem Leben. Die 22-jährige Melissa U. brachte im Juni vergangenen Jahres ihren Sohn auf die Welt. Sie benannte ihn nach ihrem Lieblingsschlagzeuger Travis Barker, bekannt durch die Punk-Band Blink 182. Im März dieses Jahres zog die Restaurantfachfrau mit ihrem Verlobten Rene H. (25) von Feldbach (Stmk.) nach Limbach (Bgld.). Zu diesem Zeitpunkt war die Blondine, die ab und zu auch als Model arbeitete und Tattoos liebt, wieder schwanger. Diesmal mit Marilyn. Seit der Geburt sollen die Eltern die Kleine brutal geschlagen haben. Jetzt sitzen sie in U-Haft.

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