Die Klima-Experten Kromp-Kolb und Kaser über den Klimawandel in Österreich.
Temperaturen bis zu 24,3 Grad, tagelange Trockenheit, ungewöhnlich wenig Schnee: Dieser März geht als der zweitwärmste in die Geschichte ein. Der Klimawandel hat also offenbar voll zugeschlagen.
Doch der neue UN-Weltklimareport zeigt, wie dramatisch die Konsequenzen für Europa und auch für Österreich künftig noch werden.
Schnee in Tälern wird
nur selten zu sehen sein
Die bekannte Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb und der Innsbrucker Meteorologe Georg Kaser, der beim letzten UN-Bericht im Herbst selbst mitarbeitete, analysieren für ÖSTERREICH die wichtigsten Trends:
- Temperatur steigt. „In Österreich wird die Durchschnittstemperatur um bis zu acht Grad ansteigen“, prognostiziert Kromp-Kolb. Hitzewellen wie jene im August 2013 wird es in Zukunft viel öfter geben, in den Nächten soll es nicht mehr richtig abkühlen. Temperaturen von bis zu 45 Grad werden auch in unseren Breiten nicht mehr außergewöhnlich sein. Diese Entwicklung wird vor allem in den Städten zu spüren sein, im ganzen Land mehr Trockenheit.
- Intensive Niederschläge, mehr Hochwasser. Laut beiden Experten dürfte die Zahl der intensiven Niederschläge zunehmen. Starke Einzelereignisse können zu Hochwasser und Überflutungen führen.
- Weniger Schnee in den Tälern. Laut Meteorologe Kaser werden die Winter in Österreich kürzer, die Null-Grad-Grenze und auch die Schneefallgrenze steigen. Die Folge: deutlich weniger Schnee in den Tälern.
- Gletscher schmelzen. Die Klimaerwärmung hat laut Kromp-Kolb eklatante Auswirkungen auf die Gletscher: „Die Szenarien zeigen, dass die Gletscher weiter zurückgehen und gegen Ende des Jahrhunderts sogar ganz verschwinden.“
(prj)