2006 herrschte in der Alpenrepublik laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) dickere Luft als im Jahr davor.
Der Feinstaubgrenzwert wurde 2006 in 43 Orten überschritten, 2005 in 39. Auch die gemessenen Maximalwerte im vergangenen Jahr (196 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft) waren höher als 2005 (171 Mikrogramm). Am häufigsten wurde in Wien, Graz und Klagenfurt Feinstaub-Alarm ausgelöst, hieß es am Donnerstag.
Besonders Graz belastet
In Graz wurden die Werte an 113 Tagen -
und damit am öftesten in Österreich - überschritten. Dahinter liegen Wien
(106 Tage) und Klagenfurt (83). Der höchste Wert wurde am 28. Jänner in der
steirischen Landeshauptstadt gemessen, Platz zwei geht an Salzburg. Generell
war die Belastung war in allen Landeshauptstädten Österreichs höher als
erlaubt, so der VCÖ. In rund der Hälfte der Orte mit Messstationen wurden
die Werte im Jahr 2006 überschritten. Laut Gesetz darf an bis zu 30 Tagen
pro Jahr der Feinstaub-Tageswert höher als 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft
sein.
2.400 Todesfälle wegen Feinstaub
Der Feinstaub des Verkehrs
verursacht in Österreich 2.400 Todesfälle pro Jahr, berief sich der VCÖ auf
Daten der Welt Gesundheitsorganisation (WHO). Fahrzeuge stellen zudem eine
dreifache Belastung dar: durch den Abrieb der Reifen, Aufwirbelung des
Straßenstaubs und Abgase von Diesel-Autos.
Diese Kleinstpartikel werden zu wenig gemessen werden, kritisierte die Organisation und forderte weitere Messstationen in Österreich. Außerdem pochte der VCÖ einmal mehr auf bessere Bahnverbindungen für Pendler, niedrigere Tempolimits und eine Ausweitung der Lkw-Maut auf Landesstraßen.
Städte zu wenig unterstützt
Im Kampf gegen den
Feinstaub seien bisher "Städte und Länder zu wenig von der Bundesregierung
unterstützt" worden. "Das muss sich mit der nächsten Regierung unbedingt
ändern", meinte Martin Blum vom Verkehrsclub Österreich.