Seit einem Jahr wird die junge Tirolerin vermisst. Die damals 15-Jährige aus Innsbruck hatte heimlich einen unbekannten Mann geheiratet und tauchte unter. Jetzt ermitteln TV-Detektive in dem Vermistenfall.
Seit 16. August des vergangenen Jahres gilt Sara als vermisst. Sie verschwand aus einer Wohngruppe für Jugendliche (Kriseninterventionszentrum für Kinder und Jugendliche) in Innsbruck. Ihren Betreuern hatte sie damals gesagt, dass sie nachmittags ein Picknick machen wolle. Doch sie kehrte nicht zurück – von der 16-Jährigen fehlt nach wie vor jede Spur. Jetzt ermitteln Fernseh-Detektive in dem Vermisstenfall. Jürgen Trovato (bekannt aus der RTL-Sendung „Die Trovatos – Detektive decken auf“), der eine Detektei in Mönchengladbach (NRW) betreibt, ist mit seinem Team seit gut zwei Wochen am Fall Sara dran, wie "Bild" berichtet. Offenbar sollen gleich mehrere Spuren nach Deutschland führen.
In den Monaten vor ihrem Verschwinden hat sich das Mädchen stark verändert: Sie zog sich immer mehr zurück, verweigerte die Schule, begann ein Kopftuch zu tragen und später sogar mit einem Nikab (Voll-Verschleierung). Die Jugendliche soll außerdem einen Mann nach islamischem Recht geheiratet haben – wer er ist, konnten Saras Familie und die Polizei bis heute nicht herausfinden.
Aktuell verfolgen Jürgen Trovato und sein Team eine Spur nach München. "Die Mutter von Sara wurde kürzlich auf der Straße von einem fremden Mann mit ausländischem Erscheinungsbild angesprochen. Er sagte ihr, dass Sara in einem Hotel sei, das geschlossen ist. So schnell wie der Mann kam, war er wohl auch wieder verschwunden, konnte oder wollte also keine weiteren Fragen beantworten", sagt der TV-Detektiv gegenüber "Bild".
Schlimme Vermutung
Trovato hat eine schlimme Vermutung: "Eine Theorie könnte sein, dass Sara in der Zwangsprostitution gelandet ist. Aber auch die Theorie der Heirat ist denkbar." Trovato weiter: "Wir haben Kontaktpersonen in München, die in dem Milieu gut vernetzt sind. Sie werden sich nun umhören."
Auch Köln als möglicher Aufenthaltsort sei schon Thema bei der Suche nach Sara gewesen, weil sie die Stadt bereits in der Vergangenheit mehrmals erwähnt haben soll. "Hier haben wir aktuell allerdings keinerlei Hinweise", erklärt der private Ermittler.
Sara verschwand freiwillig – darüber sind sich Polizei und Saras Familie einig. Doch was dann geschah, ist völlig unklar. Es könnte sein, dass sie zuerst freiwillig ging und ihr dann aber jeglicher Kontakt zur Familie und der Mutter untersagt wurde, erklärte Christoph Kirchmair, Leiter des Innsbrucker Kriminalreferates bereits in der Vergangenheit. Die Polizei ermittelt jedenfalls auch wegen Freiheitsentzugs.
Das Mädchen war zum Zeitpunkt seines Verschwindens 1,60 Meter groß, hatte rotbraun gefärbte, längere Haare. Ihre Augenfarbe ist braun, sie trug gerne blaue Kontaktlinsen, war mit einem schwarzen Niqab vollverschleiert. Hinweise unter 059133 75 3333 (Kripo Tirol).