Altes Gerät
Fernseher flog plötzlich in die Luft
19.05.2010
Zuerst ein Knistern, dann ein Kracher: Als Lisa und Robert in ihrem Jugendzimmer schliefen, implodierte mitten in der Nacht ihr Fernseher.
Es geschah in der Nacht auf Mittwoch. Nach einem langen Arbeitstag hatten es sich die 17-jährige Lisa aus Kammern bei Hadersdorf und ihr junger Lover Robert aus Wien (18) bei ihr zu Hause gemütlich gemacht. Am Abend schauten die beiden Gartenfachkräfte in Ausbildung auf dem alten Röhrenfernseher , der auf einer Komode neben dem Bett stand, noch Serien. Bis sie genug hatten, das TV-Gerät im Standby-Modus „abschalteten“ und einschliefen.
Nur zwei Stunden später, exakt um 2.45 Uhr, wachte Lisa wegen eines „komischen Knisterns“ im Zimmer auf. Sie wollte aufstehen und nachschauen, als der Fernseher, der sich nur zwanzig Zentimeter neben ihr befand, mit einem Riesen-Schnalzer in die Luft ging.
Acht Nähte
„Ich rannte grad aus dem Zimmer raus, als die
Glassplitter wie Granaten durchs Zimmer gedonnert sind. Ein paar haben mich
am Bein erwischt“, berichtet die 17-Jährige, auch am nächsten Tag noch total
geschockt – aber nach einem kurzen ambulanten Spitalsaufenthalt wieder
daheim. Mit acht Nähten wurden die Verletzungen am Bein versorgt.
Schmerzen
Ihr Freund Robert, Sohn einer Gastro-Familie in
Döbling, liegt noch immer im Krankenhaus Krems. Sein Pech: Als der Fernseher
sich „verabschiedete“, war er nicht zugedeckt gewesen – die Splitter der
Bildschirmröhre und heiße Plastikteile prasselten auf seine Brust und
schmolzen unter großen Schmerzen in seine Haut. Welche Narben bleiben
werden, ist derzeit noch nicht absehbar.
Das brennende TV-Gerät gelöscht hat übrigens Lisas Vater Karl R., der durch den Kracher aufgewacht war, nicht lange fackelte, eine Decke über den „Brandherd“ warf und die Flammen erstickte.
Technischer Defekt
Am Dienstag ermittelte die Polizei vor Ort,
wie es zu der Detonation kommen konnte. Brandermittler Robert Führer aus
Krems sagt: „Das war eindeutig ein technischer Defekt. Ein Kabel in dem
sieben Jahre alten Gerät ist durchgeschmort. Nach einem Schwelbrand kam es
zur Implosion.“