Leiche verbrannt
Überraschende Wende im Feuer-Mord
09.08.2010
Verdächtiger soll sich freiwillig gemeldet und Opfer identifiziert haben.
Die mögliche Wende in dem spektakulären Fall der verbrannten Frauenleiche
von Nickelsdorf ergibt sich aus einer bisher geheim gehaltenen Information:
Wie ÖSTERREICH aus gut informierten Kreisen erfuhr, war es nämlich Agustin
S., der sich am Tag vor seiner Verhaftung als Zeuge bei der Polizei gemeldet.
Der
58-Jährige gebürtige Argentinier, der im Bezirk Gänserndorf lebt und der am
Handelskai in Wien einen Ticketstand betreibt, hatte in der Zeitung
abgebildete Schmuckstücke des bis dahin unbekannten Opfers erkannt.
Daraufhin soll er der Polizei die Identität der Besitzerin verraten haben:
Lydia Dobija (72).
Kontakt
Wie berichtet, kannten sich der Familienvater und
Ehemann einer Orchester-Geigerin und die rüstige Polin, die oft mit ihrem
Rad entlang der Donau fuhr, von seinem Kartenkiosk. Außerdem hatten sie (wie
die Kripo ihm später nachweisen sollte) am 20. Juli, dem Tag ihrer
Ermordung, telefonisch und auch persönlich Kontakt – ehe die angezündete
Leiche der Frau am Nachmittag bei einem Maisfeld im Burgenland gefunden
wurde.
Neue Spur
Doch warum sollte sich der Hauptverdächtige, der jetzt
in U-Haft sitzt, freiwillig bei der Polizei melden, die Tote identifizieren
und damit die Ermittler auf seine Spur bringen? Am selben Tag vor der
Verhaftung rief Agustin übrigens seine besten Freunde an und erzählte allen
glaubhaft und völlig außer sich, dass er soeben erfahren musste, dass die
Polin, die er kennt, die verbrannte Frauenleiche aus dem Burgenland ist.
Auch hier fragt sich, warum ein mutmaßlicher Täter so etwas machen sollte –
weil er es vielleicht gar nicht war?
Laut ÖSTERREICH-Recherchen soll es bereits einen anderen bzw. neuen Verdächtigen geben.