"Baby" saß seit Donnerstag in Baum fest: Aufwendige Bergungsaktion endete mit Sturz in Sprungkissen.
Zwei Nächte musste ein Wiener Kater in einem hohen Baum zubringen, ehe ihm ein Feuerwehrmann heute, Samstag, auf den Boden zurück verhalf. Das Tier machte es den Einsatzkräften auch noch extra schwer und zog sich während des Einsatzes auf die äußersten und dünnsten Äste zurück, ehe es aus 28 Metern Höhe per Sturz in ein Sprungkissen gerettet wurde.
Seit Donnerstag saß der Kater im Baum im Innenhof einer Wohnhausanlage in der Klausgasse in Ottakring. Am Freitag fragten mehrere besorgte Anrainer bei der Feuerwehr bezüglich einer Rettungsaktion an. "Die Lage wurde vor Ort beurteilt und festgestellt, dass eine technische Rettung sehr aufwendig ist, da der Baum im Innenhof nicht durch Hubrettungsfahrzeuge erreicht werden kann", schilderte die Pressestelle der Berufsfeuerwehr Wien die Probleme. In Absprache mit der Besitzerin wurde daher beschlossen, einen weiteren Tag zuzuwarten.
Kater kletterte in Angst immer höher
Am Samstag schließlich, der Kater saß bereits zwei Nächte im Baum und eine Mitarbeiterin der MA60 (Magistrat für Veterinärdienste und Tierschutz) hatte sich die Lage ebenfalls angesehen, hub die Feuerwehr zur Katzenrettung an. 14 Einsatzkräfte rückten mit drei Fahrzeugen an. Ein Mitglied der Höhenrettungsgruppe kletterte den Baum hinauf und versuchte, das Tier mit einem Kescher einzufangen. Der Kater kletterte noch höher.
Schließlich wurde der Ast, auf den sich das Tier zurückgezogen hatte, mit einer Teleskopsäge angesägt. Zuvor waren unter dem Baum zwei Sprungkissen aufgestellt worden. "Unter großer Anteilnahme der Bewohner der Nachbarschaft - etwa 100 Personen hatten sich eingefunden, um die Rettung mitzuverfolgen - wurde diese heikle Phase der Tierrettung begonnen", berichtete die Feuerwehr. Als sich der angesägte Ast zu neigen begann, verlor der Kater den Halt und landete im Sprungkissen. Unverletzt wollte er unverzüglich davonlaufen. Umstehende Feuerwehrmänner, vorausschauend bereits mit Netzen ausgerüstet, schnappten ihn aber.
"Baby", so der Name des Tiers, wurde seiner Besitzerin übergeben. Bei einer Kontrolluntersuchung beim Tierschutzverein wurde abschließend festgestellt, dass es das Abenteuer tatsächlich unverletzt überstanden hat.