Die Westautobahn machte gestern ihrem Ruf als „Schlachtfeld Straße“ alle Ehre.
„Es wird immer ärger. Kaum ein Tag, an dem wir nicht ausrücken müssen.“ Die Helfer entlang Österreichs Verkehrsader Nummer eins kommen nicht zur Ruhe. Die „West“ zwischen Wien und Salzburg ähnelt immer mehr der TV-Serie „Alarm für Cobra 11“.
Brennendes Inferno
Die jüngsten Vorfälle: In der Nacht zum Samstag touchiert gegen 4 Uhr ein ungarischer Marillen-Laster bei Loosdorf, NÖ, einen Überkopfwegweiser. Sekunden später geht das Schwerfahrzeug in Flammen auf, ein riesiger Feuerball erleuchtet den Himmel. „Der Lenker wird wohl eingeschlafen sein“, vermuteten Helfer der Feuerwehren, die zuerst den Brand löschen und dann den zertrümmerten Wegweiser bergen mussten. Chauffeur und Beifahrer wurden nur leicht verletzt, die A 1 blieb jedoch bis Samstag um 12 Uhr gesperrt. Es bildeten sich Endlos-Staus.
Ballermann
Wenige Stunden vor dem Inferno hatte es schon einmal Alarm für Einsatzkräfte gegeben: Bei Salzburg-Mitte feuerte ein 19-Jähriger aus dem Fenster seines fahrenden Autos auf den Wagen einer 42-Jährigen, die ihn angeblich geschnitten hatte. Ein Projektil aus einer Gasdruckpistole (die so etwas sonst nicht hat) wurde gefunden. „Es ist knapp an meinem Gesicht vorbeigeflogen“, sagt die Lenkerin geschockt. Die Frau notierte sich das Kennzeichen. Der Flachgauer wurde angezeigt.
Serie
Damit setzt sich die dramatische Serie auf der „West“ fort. Ein Auszug:
- 5. August. Bei St. Pölten kollidieren mehrere Laster; Verletzte und Sperre.
- 7. August. Bei einem Crash bei Oed stirbt ein 64-jähriger Grieche, bei einem weiteren Unfall gibt es vier Schwerverletzte.
- 8. August. Nach einem Mordversuch an seiner Ex springt ein 44-Jähriger bei Seewalchen von einer Brücke auf die A 1 in den Tod.
- 10. August. Bei Thalgau wird ein Schweizer Ex-Banker bei einem spektakulären Unfall enthauptet.
(mah)