Der damals 26-jährige Günter R. war im Kärtner Lavanttal verschleppt worden. Die Entführer wurden nach wenigen Tagen verhaftet.
Die Familie Flick ist im Jahr 1991 in einen Entführungsfall verwickelt gewesen. Der Schwager von Friedrich Karl Flick, der damals 26 Jahre alte Günter R., war am 19. Dezember in der Nähe seines Wohnortes Bad St. Leonhard im Kärntner Lavanttal , verschleppt worden. Die Entführer forderten damals 70 Millionen Schilling (5,09 Mio. Euro). Die Kidnapper wurden nach wenigen Tagen geschnappt und ein Jahr später verurteilt, Günter Ragger kam unverletzt frei.
Lösegeldübergabe am Westbahnhof scheiterte
Im Jänner
1991 hatte Flick die damals 31 Jahre alte Kärntnerin Ingrid Ragger
geheiratet, mit der er später noch Zwillinge hatte. Im Dezember wurde sein
Schwager entführt. Die Kidnapper hinterließen bei Flick in dessen damaligem
Wohnsitz München eine Lösegeldforderung. Der Milliardär schaltete die
Polizei ein, die den Tätern bald auf die Spur kam. Nachdem am 20. Dezember
am Abend am Wiener Westbahnhof die Lösegeldübergabe erfolgt war, wurde
Ragger freigelassen.
Spektakulärer Prozess
In der Nacht auf Samstag wurden zwei
aus Bosnien stammende Entführer verhaftet, ein dritter, der Autohändler
Alexander E. aus München, zwei Tage später. Der im Prozess 1992 als
Haupttäter verurteilte Gerhard M., ehemaliger Besitzer eines Grazer
In-Lokals, setzte sich in die Vereinigten Staaten ab. Er wurde Ende Februar
1992 erwischt und nach Österreich ausgeliefert. Beim Prozess in Klagenfurt
wurde Gerhard M. zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt, seine beiden
Komplizen erhielten jeweils zehn Jahre. Alexander E. wurde im Februar 1993
in München wegen Beihilfe zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.