Offenbar erhielt der Polizist, der privat im Kampusch-Fall ermittelte, tausende Euro.
Paukenschlag in Wien: Im Fall des Polizisten und FPÖ-Gemeinderates, der nach DNA-Spuren einer angeblichen Tochter von Natascha Kampusch in einer Volksschule ohne offiziellen Auftrag suchte, floss laut ORF Geld. Der inzwischen suspendierte Josef W. soll dafür mehrere tausend Euro kassiert haben. Dies könne laut dem Bericht in Form von SMS-Nachrichten bewiesen werden. Zudem liegt die Bestätigung derjenigen Person vor, die das Geld zahlte. Nun könnte zu den Ermittlungen gegen den Polizisten wegen Verdachts des Amtsmissbrauchs zusätzlich auch Anstiftung zum Amtsmissbrauch und Bestechung dazukommen.
Josef W. selbst bestreitet die SMS, berichtet das Ö1-Mittagsjournal. Darüber hinaus habe er den Bruder des durch Selbstmord aus dem Leben geschiedenen Kampusch-Ermittlers Franz Kröll noch nie gesehen oder mit ihm gesprochen. Der Polizist gab an, eine Verleumdungsklage zu überlegen. Auch der Bruder von Franz Kröll, der laut einem "Ö1"-Bericht zunächst zugegeben hatte, Auftraggeber der Nachforschungen des suspendierten Beamten zu sein, wies dies nun zurück. Dem Radiobericht zufolge habe er das sinngemäß als fingiert und inszeniert bezeichnet; er hätte sich nur zum Schein selbst belastet.
Der Mann soll sich in der NÖ Schule als Kontaktbeamter ausgegeben und einen Vortrag zur Verkehrserziehung angeboten haben. Dann fragte er aber nach einer bestimmten Schülerin und bat um die Beschaffung von "DNA-Proben", die von der Achtjährigen stammen. Die Aktion dürfte erfolgt sein, um einem immer wieder hochkochenden und nicht bestätigten Gerücht im Fall Kampusch nachzugehen. Die Mutter des Kindes erstattete Anzeige. Die BPD Wien hat das Bundesamt für Korruptionsbekämpfung und Korruptionsprävention (BAK) eingeschaltet.
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„Ich kann die ewigen Artikel und Fernsehberichte über den Fall Kampusch nicht mehr ertragen. Jedes Mal denke ich mir: Wie geht Natascha Kampusch damit um, dass sie immer wieder mit denselben Fragen konfrontiert wird? Man sollte diese junge Frau, die derart viel erleiden musste, endlich in Ruhe lassen. Der Täter ist vor dem göttlichen Gericht gestanden und nach seiner Buße wird er seinen Frieden gefunden haben.“
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„Wenn sämtliche Hypothesen im Fall Kampusch einen wahren Kern hätten, dann wäre Natascha Kampusch sicherlich daran interessiert, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Der Fall wurde umfassend von der Justiz und der Polizei geprüft. Es gibt nichts mehr zu ermitteln und man sollte endlich den Deckel über diesem Fall zumachen.“
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„Ich bin der Meinung, dass man Natascha Kampusch endlich in Ruhe lassen sollte. Durch die neuen Verschwörungstheorien verlängert man nur ihr Leid. Ich gehe davon aus, dass von der Polizei das Bestmögliche unternommen wurde, um die Wahrheit zu finden. Ich plädiere dafür, dass Natascha Kampusch endlich das Recht und die Möglichkeit bekommt, in ein normales Leben zurückzukehren. Sie war acht Jahre in Gefangenschaft, aber ihre Opferrolle ist noch immer nicht zu Ende, weil der Fall noch immer nicht geschlossen ist.“
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„Wichtig wäre eine emotionsfreie Debatte, die sachlich erfolgt und mit kühlem Verstand – das ist aber nicht möglich. Alles muss auf den Tisch und der Fall muss neu aufgerollt werden. Aber es braucht ausländische Experten für die Aufklärung. Natascha macht sehr viel mit. Wenn sie in die Öffentlichkeit geht, heizt sie den Fall aber wieder neu an.“
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„Die Debatte wird in Österreich mittlerweile so emotional geführt, dass es besser wäre, wenn ausländische Experten den Fall Kampusch objektiv betrachten würden. Diese Lösung würde zu einer Beruhigung der Situation beitragen. Ich bezweifle, ob es günstig ist, dass Natascha jetzt ein TV-Interview gegeben hat.“
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„Es ist für viele Menschen unvorstellbar, dass es außer der öffentlichen Wahrheit noch eine andere Wahrheit geben kann.“
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„Natascha ist ein armes Mädchen, aber der Fall ist noch nicht gelöst.“