Tirol-Wahl

FP-Chef Hauser will stärker werden

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FP-Chef forderte Direktwahl des Landeshauptmannes und Reform - der Geschäftsordnung des Landtages.

Tirols FP-Chef Gerald Hauser will bei der Landtagswahl am 28. April stärker werden oder "zumindest" vier Mandate im Landtag erreichen. Angesichts der Listenvielfalt werde die Vorgabe von Bundespartei-Chef Heinz Christian Strache, 15 Prozent (2008 kam die FPÖ auf 12,42 Prozent) einzufahren, wohl nur schwer zu erfüllen sein, meinte Hauser in einem Gespräch mit der APA. Die FPÖ werde sich den Wahlkampf in Tirol 500.000 Euro kosten lassen.

Der Tiroler FP-Chef verspürt nach den Landtagswahlen in Kärnten und Niederösterreich eine "große Last": "Derzeit sind alle Augen auf Tirol gerichtet". Er habe in den vergangenen fünf Jahren "sein Bestes" gegeben, erklärte er. Zudem sei die Landes-FP nach den innerparteilichen Querelen nun "personell optimiert" worden: "Mit Rudi Federspiel und Christian Haager haben wir zwei wichtige Mitstreiter zurückgewinnen können". Die FPÖ habe in der laufenden Legislaturperiode zudem bewiesen, dass sie Sachpolitik betreiben wolle und sich von "jeder Form des Radikalismus" abgrenze. "Wir haben mit allen Parteien eine vernünftige Gesprächsbasis", so der Landesobmann.

Über Koalitionsvarianten wollte Hauser nicht sprechen. Das sei insofern müßig ,da zunächst der "Wähler am Wort" sei. "Mit wem ist unerheblich, es geht darum, dass wir freiheitliche Inhalte umsetzen können", argumentierte Hauser. Nach der Wahl will der FP-Chef bei einer etwaigen Regierungsbeteiligung unter anderem eine Reform der Geschäftsordnung des Landtages und die Direktwahl des Landeshauptmannes umsetzen. "Es darf nicht sein, dass eine Minderheit von 16 eine Mehrheit von 20 Mandataren blockieren kann", kritisierte Hauser die Verhinderung des Rückübertragungsgesetzes in der Agrargemeinschaftsfrage in der letzten Sitzung des Landtages vor der Wahl. Auch sollte es selbstverständlich sein, dass die Bevölkerung den Landeshauptmann direkt wählen könne.

Dass mit voraussichtlich elf Listen so viele antreten werden, wie noch nie, werde zwar allen Parteien wehtun, meinte Hauser. Das Team Stronach beispielsweise versuche aber überproportional bei der FPÖ zu fischen. Dabei sei Stronach am besten Weg sich in Tirol selbst zu entzaubern: "Derzeit herrscht das Chaos. Keiner weiß, welche Stronach-Liste tatsächlich antritt und mit wem". Und der neue Mitbewerber "vorwärts Tirol" sei in Wahrheit eine "zweite VP-Liste" und bestehe vorwiegend aus Politikern, die im alten System groß geworden seien. Beispielsweise sei die ehemalige VP-Landesrätin Anna Hosp eine "Altpolitikerin", die sich selbst beim "System bedient" habe, indem sie sich beispielsweise zu Jagden einladen habe lassen.

Die FPÖ stehe im Wahlkampf beispielsweise für die Themen "soziale Gerechtigkeit, Sicherheit, Transparenz und Sauberkeit". Zudem seien die Freiheitlichen die einzige Gruppierung, die konsequent für Österreich gegen Brüssel Stellung beziehe. "Wir sorgen dafür, dass österreichisches Wasser auch in unseren Händen bleibt", sagte Hauser. Zudem fordere die FPÖ einen kollektivvertraglichen Mindestlohn, denn über die Einkommen könnten viele Probleme gelöst werden.

Die FPÖ fuhr beim Urnengang 2008 12,41 Prozent der Stimmen und vier Mandate ein. 2010 hatten Streitigkeiten mehrere Parteiausschlüsse nach sich gezogen, unter anderen waren der Landtagsabgeordnete Walter Gatt und der Innsbrucker Gemeinderat Christian Haager aus der Partei ausgeschlossen worden. Hauser hatte den Schritt damals mit einem Putschversuch der Parteifreunde während seiner Krankheit erklärt. Gatt war seitdem freier Mandatar, bei der Landtagswahl tritt er auf der Liste "Für Tirol" an.

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