Der Inzest-Täter von Amstetten, Josef Fritzl (73), steht vor dem Schwurgericht der niederösterreichischen Stadt St. Pölten.
Am Dienstag wird die Öffentlichkeit nicht zum Prozess zugelassen, oe24.at berichtet, sobald es offizielle Informationen zum Prozess gibt. Die Pressekonferenz ist wieder für 16 Uhr anberaumt. Wir berichten live.
16:29: Der Vizepräsident des Landesgerichts Cutka beendet die Pressekonferenz. Morgen um 9 Uhr wird der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit fortgesetzt.
16:26: Für den Angeklagten gibt es keine außergewöhnlichen Sicherheitsmaßnahmen, erklärt Huber-Günsthofer. Sein Anwalt habe nicht darum angesucht. Offenbar betrachtet der Verteidiger seinen Mandanten nicht als eine "gefährdete Person".
16:24: Am Abend werde er Frankfurter mit Senf und Gebäck bekommen.
16:23: Auf eine Journalistenfrage antwortet Huber-Günsthofer, Fritzl habe zu Mittag Sojalaibchen mit Kartoffelpürree gegessen.
16:20 Insgesamt hat die Staatsanwaltschaft vier Expertisen erstellen lassen. Ob alle in dem Verfahren Verwendung finden, ist noch offen.
16:15: Falls es sich zeitlich ausgeht, kommen morgen bereits erste Gutachter zu Wort, meint Cutka.
16:11: Die speziellen Sicherheitsmaßnahmen für die Geschworenen will Cutka nicht erklären, um diese nicht zu gefährden.
16:10: Cutka erklärt, wieso nur Fritzls Tochter E. als Zeugin fungiert: Sie war die einzige, die zu einer Aussage bereit war. Die Kinder weigerten sich.
16:08: Der Vize-Chef der Justizanstalt St. Pölten, Erich Huber-Günsthofer, spricht über seinen Insassen Fritzl. Er sei ein unauffälliger Mensch. Wäre er hier im Raum, würde man ihn nicht bemerken.
16:05: Das Video, das im Vorverfahren mit der mittlerweile 42-Jährigen aufgenommen wurde, haben die Geschworenen zum Teil heute schon zu sehen bekommen. Der Grund für die zitzerlweise Vorführung ist die Gesamtdauer der Aussagen von 11 Stunden.
16:03: Morgen werden laut Cutka die Videobänder mit den Aussagen der Tochter den Geschworenen wieder zu einem Teil vorgespielt. Fritzl wird dazu eine Stellungnahme abgeben. Morgen bleibt die Öffentlichkeit von Beginn an ausgeschlossen.
16:00: Gerichtssprecher Franz Cutka beginnt die Pressekonferenz. Parallel dazu geht der heutige Verhandlungstag in wenigen Minuten zu Ende.
15:30: Langsam finden sich alle Medienvertreter wieder im Pressezelt ein, sie warten mit Spannung auf die Erklärung von Franz Cutka, Gerichtssprecher des Landesgerichts St. Pölten.
15:08: Die Geschworenen sind am Wort. Sie dürfen Fritzl zu allen unklaren und lückenhaften Stellen der bisher bekannten Darlegungen befragen.
14:45: Nach der Staatsanwältin sind die Anwälte am Wort. Zuvor hatte Fritzls Anwalt Rudolf Mayer an die Geschworenen appelliert, nichts unerwogen zu lassen: "Sie sind nicht Rächer, Sie müssen Emotionen weglassen, sonst werden Sie dem Fall nicht gerecht". Er verwies darauf, dass sich sein Mandant eine Zweitfamilie aufgebaut und für die Kinder gesorgt habe. Und: "Versuchen Sie dem Angeklagten trotzdem noch als Mensch zu begegnen und für das zu verurteilen, was er zweifelsfrei gemacht hat." Josef F. hätten 24 Jahre lang Schuldgefühle geplagt. Den Vorwurf des Mordes wies Mayer zurück.
14:30: Richter, Anwälte und Geschworene stellen Josef Fritzl derzeit Fragen über die Vorfälle im Keller. Zuerst war die Vorsitzende Richterin Andrea Humer an der Reihe. Darauf folgten die beiden Beisitzer mit Fragen, beides Profi-Richter. Danach ist die Staatsanwältin am Wort. Es wird erwartet, dass sie Fritzl hart an die Kandare nimmt.
14:14: Einige Kamerateams sind ausgeschwärmt, um die St. Pöltner Bevölkerung um ihre Meinung zu befragen. Das Zentrum gleicht einer Geisterstadt, der eigentliche Trubel findet wenige hundert Meter am Schießstattring statt, wo dem 73-jährigen Josef F. am Landesgericht der Prozess gemacht wird. Die Stimmung in der Bevölkerung ist gut, die Meinungen zum Medientrubel reichen von "klar verfolge ich das" bis hin zu "interessiert mich nicht".
14:02: Reporter aus aller Welt vertreiben sich die Wartezeit im Pressezelt damit, über ein gerechtes Urteil für Inzest-Vater Fritzl zu diskutieren. Während einige ihn für geisteskrank und damit schuldunfähig halten plädieren andere für eine möglichst harte Strafe. Die Plätze sind aber alle belegt. Die meisten geben jetzt ihre Berichte durch.
13:30: Jahrmarktstimmung vor dem Gerichtsgebäude: Ein Gitarrenspieler unterhält die Medienvertreter während sie auf die Pressekonferenz warten.
12:50: Inzwischen erklärt der renommierte Psychiater Reinhard Haller den Auftritt Joseph Fritzls vor der Öffentlichkeit: "Das Verhüllen ist mit hoher Symbolik zu werten". Die Mappe sei wie eine Mauer, ähnlich wie bei seinen Straftaten. "Hinter dem Ordner hat sich Josef F. versteckt und eine Wand zur Außenwelt ausgezogen." Nur durch das kleine Loch am Ordner konnten die Medien zu ihm durchblicken. Dass der 73-Jährige Emotionen gezeigt hat, sei nicht allzu verwunderlich, meinte der Psychiater. "Ein Mensch ist nie ganz schlecht oder ganz gut." Josef F. habe inzwischen Zeit gehabt nachzudenken und sein Handeln zu reflektieren.
12:30: Josef Fritzl spricht indessen hinter verschlossenen Türen über die Zeit, als er seine Tochter in das Kellerverlies gebracht hat. Die Verhandlung dürfte bis auf weiteres unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Erst bei der Urteilsverkündung muss die Öffentlichkeit wieder zugelassen werden. Für 16.00 Uhr ist das Pressebriefing des Gerichtssprechers Fanz Cutka angesetzt.
12:20: Journalisten haben einen ehemaligen Mieter von Josef Fritzl ausfindig gemacht. Es handelt sich um Josef Leitner. Er hatte in dem Horrorhaus eine Wohnung gemietet. Ob er als Zeuge oder nur als Zuschauer bei dem Prozess anwesend ist, ist unklar.
12:09: Medienvertreter stürmen den Würstelstand, der vor dem Gerichtsgebäude aufgestellt ist. Andere versuchen jetzt, aus jedem kleinsten Detail, das vor dem Gebäude auffällt, eine Story zu machen.
11: 55: Szenenwechsel: Während die Medienwelt gebannt vor dem Gerichtsgebäude in St. Pölten ausharrt, herrscht in Amstetten fast schon gespenstische Ruhe. Selbst rund um das Haus von Josef Fritzl schleichen nur vereinzelt Journalisten, ein einsamer Übertragungswagen einer slowenischen TV-Station parkt an der Rückseite des Anwesens. Die Anrainer zeigen sich durchwegs wortkarg und ungeduldig - man wartet still und leise auf das Urteil.
11:40: Der Streit der Menschenrechtsinitiativen NVP und "opferoffensive.com" eskaliert : Ein Polizist vermittelt, die rechte Gruppe NVP verlegt sich auf die andere Seite des Gerichtsgebäudes.
11:35: Verrücktes Treiben vor dem Gerichtsgebäude: Kleinkünstler und Protestgruppen ziehen ihre Show ab, Aktionskünstler Hubsi Kramar schreit immer wieder "Pimmel, Pimmel!"
11:27: Dichtes Gedränge im ohnehin schon vollen Pressezelt: Die 95 für den Gerichtssaal akkreditierten Journalisten stoßen nach und nach zu den bereits anwesenden Reportern.
11:22: Jetzt werden die Reporter gebeten, den Gerichtssaal zu verlassen. Der Prozess findet ab jetzt unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
11:20: Die Journalisten im Saal warten geduldig auf die Fortsetzung des Prozesses. Manche plaudern, manche machen sich einfach nur Notzien. Fritzl sitzt stoisch auf der Anklagebank, sein Gesicht stützt er mit einer Hand ab.
11:19: Die Verwandte von Josef F. verschwindet auf dem Presseparkplatz in einem Übertragungswagen. Sie habe "bis Donnerstag einen Exklusivvertrag mit uns", sagte ein Redakteur der ARD
11:18: Sichtlich schockiert versucht Fritzls Schwägerin den Ort wieder zu verlassen - Kameramännder drängen sich um sie, einer der Reporter stolpert und macht eine "Schwalbe". "Das ist ja ein Wahnsinn!", schreit die Frau dem oe24.at-Redakteur zu und will flüchten.
Foto: (c) Niesner
11:12: Es kommt Bewegung in die wartende Schar von Journalisten vor dem Gerichtsgebäude. Josef Fritzls Schwägerin taucht nämlich plötzlich auf, Reporter scharen sich um sie.
11:08: Die Richter erheben sich und verlassen den Saal, um über Ausschluss der Öffentlichkeit zu beraten.
11:03: Jetzt berichtet Fritzl von Übergriffen durch seine Mutter. Plötzlich wird seine Stimme leise und tränenerstickt.
10:59: Zurück zu Fritzls Kindheit. Nochmals wird er über sein Verhältnis zu seiner Mutter befragt. "Ich war ein ungewolltes Kind", sagt der Angeklagte, er habe keine Freunde als Kind gehabt.
10: 53: Fritzl erzählt, wie er seine Frau kennengelernt hat. Er erzählt, dass er in jungen Jahren Montage-Jobs (Anm.: er ist gelernter Elektrotechniker) in Luxemburg und Ghana angenommen habe. Es Folgen Fragen von Verteidiger und der Staatsanwältin.
10: 50: Josef Fritzl wird zu seiner Kindheit befragt. Er erzählt, die Beziehung zu seiner Mutter sei nicht besonders innig gewesen - seine Lehrzeit habe er in einem Heim verbracht.
10:46: Josef Fritzl wird gefragt, wie er sich zu den sechs Anklagepunkten verantworten wird. Er legt ein Teilgeständnis ab und weist den Vorwurf des Mordes von sich. Seine Antwort:
- Blutschande: Schuldig
- Nötigung durch Fallen: Schuldig (Nicht Nötigung durch Drohungen!)
- Freiheitsentziehung der Kinder: Schuldig
- Sexualdelikte: Teilweise schuldig
- Sklaverei: Nicht schuldig
- Mord durch Unterlassung: Nicht schuldig
10: 36: Ein Handy läutet im Gerichtssaal: Die Richterin ist verärgert über die Störung. Sie weist auf das strkte Handyverbot im Saal hin. Das Gerät dürfte bei den Kontrollen nicht aufgefallen sein.
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10:32: Fritzl-Anwalt Mayer lässt mit einer Bemerkung aufhorchen, ein Raunen geht durch den Gerichtssaal: Seine Aussage: Eingesperrte Menschen und Inzest hätte es schon früher auf der ganzen Welt gegeben. "Was macht den Fall heute so außergewöhnlich?" Wäre F. ein "Monster", hätte er alle umgebracht und niemand hätte etwas bemerkt!
10:25: Mayer spricht über den Hauptanklagepunkt, die laut Anklage ausgebliebene Hilfeleistung für ein Kind im Verlies. Der Vorwurf an den Angeklagten: "Warum soll er nicht auch das eine Kind raufbringen?", er habe auch andere hinaufgebracht und auch zuletzt seine schwerkranke Tochter ins Spital gebracht. Mayer: "Mein Mandant sagt, er war damals gar nicht unten."
10:20: Mayer weist die Vorwürfe zurück, dass der Angeklagte keine Reue zeige. Er hätte 24 Jahre lang Schuldgefühle gehabt.
10:15: Der Verteidiger Rudolf Mayer von Josef Fritzl beginnt mit seiner Replik. Er ermahnt die Geschworenen, die Emotionen wegzulassen. Auch verliest er E-Mails, in denen er bedroht wurde und unterstreicht, dass er als Verteidiger die Taten seines Mandanten nicht gut heißen muss.
10:13: Im Pressezelt wird der Gerichtspsychiater Reinhard Haller von Reportern umringelt. Er beantwortet Fragen zur Psyche Fritzls.
10:12: Stress vor dem Gericht: Ein Aktivist tobt und beschimpft Polizisten, weil seine Initiative das Zelt nicht direkt vor dem Gebäude aufstellen darf.
10:11: Nachdem die Richterin Fritzl ermahnt, bei der Wahrheit zu bleiben ("Ein Geständnis wäre der wesentlichste Milderungsgrund"), werden die Geschworenen vereidigt.
10:10: Indes dringen die ersten Infos aus dem Saal in die Öffentlichkeit: Zitternd und mit gefalteten Händen hatte Josef Fritzl in der Mitte des Verhandlungssaals Platz genommen, nachdem Richterin Andrea Humer den Prozess eröffnet hatte. Er sei "Pensionist seit meinem 60. Lebensjahr", erwiderte der 73-Jährige auf die Frage nach seiner Beschäftigung. Monatlich steht ihm seiner Aussage zufolge ein Ruhegenussanspruch von 1.100 Euro zu. Er besitze mehrere Immobilien, allerdings laufe ein Konkursverfahren, sagte der Angeklagte.
Er spricht sehr deutlich und in Dialekt.
10:09: Burkheiser zählt noch einmal die sechs Anklagepunkte auf: Mord durch Unterlassung und Sklaverei wiegen am schwersten. Sie beendet ihren Vortrag.
10.08: Burkheiser spricht den Angeklagten direkt an. Er habe einem Kind die Hilfe verweigert, als es dem Säugling schlecht ging. "Da sind Sie zu weit gegangen".
10.04: Das Verlies sei "schimmlig, feucht" und mit "morbider Atmosphäre gewesen". Burkheiser zeigt Geschworenen Gegenstände aus dem Verlies und lässt sie daran riechen.
10:03: Die Staatanwältin Christiane Burkheiser beginnt, chronologisch die Anklage vorzutragen. Das Opfer sei auf elf Quadratmetern festgehalten worden. Sie zeigt im Gerichtssaal, wie groß elf Quadratmeter sind und mit Hilfe der Eingangstür, wie hoch das Verlies gewesen ist.
10:02: Gerichtssprecher Franz Cutka steht Journalisten im Pressebereich Rede und Antwort. Erklärt immer wieder, warum die Öffentlichkeit von dem Prozess ausgeschlossen werden muss. "Zum Schutz der Opfer" - oder hätten Sie es gerne, wenn über Sie in einem solchen Fall alles in den Medien steht?", fragt er einen enttäuschten Reporter.
09: 56: Im Pressezelt tippen Dutzende Journalisten ihre ersten Berichte und Einschätzungen in ihre Notebooks.
09:54: Mehrere Gruppierungen reißen sich vor dem Gerichtsgebäude um die Aufmerksamkeit der Journalisten: NVP, eine rechte Gruppe, will mit Plakaten und Fahnen auf den Schutz der Kinder aufmerksam machen. Eine zweite, "Resistance for Peace", wollen die rechte Gruppierung vom Platz drängen. Der Kinderschutzverein "LUCA" gibt immer wieder ausländischen Journalisten Interviews. Diese sind dankbar für jedes Wort.
09:45: Gespannt verfolgen die Journalisten, die sich im Pressezelt versammelt haben, das Geschehen im Gerichtssaal via Bildschirm.
09:41: Josef Fritzl tritt in den Zeugenstand - ohne Mappe vor dem Gesicht.
Foto: (c) APA
09:40: Die Richterin ruft die Strafsache gegen Josef Fritzl auf.
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09:37: Alle Anwesenden nehmen wieder Platz. Die Richterin spricht - mit zittriger Stimme - die einleitenden Worte, es ist eine Erklärung an die Öffentlichkeit. Sie dürfte ob des Medienrummels extrem nervös sein. Die Vorsitzende macht deutlich, dass man es im vorliegenden Fall mit einem Einzeltäter zu tun habe: "Das ist nicht das Verfahren eines Ortes oder einer gesamten Nation!" Josef F. habe ein Recht auf ein faires Verfahren, das Gericht sei "zur strengsten Objektivität verpflichtet", betonte Humer. Daneben und vor allem wären aber die Opferrechte zu berücksichtigen, sagte die Richterin. Es sei nicht zulässig, "aus reiner Sensationslust über Dinge aus dem höchstpersönlichen Lebensbereich zu berichten".
09: 36: Richterin Andrea Humer steht auf, alle Anwesenden tun es ihr nach. Der Prozess beginnt. Noch dürfen die Kameras im Saal bleiben.
09:34: Immer wieder wird der Angeklagte fotografiert - von den wenigen für Fotos akkreditierten Fotografen.
09:32: Fritzl hält immer noch die blaue Mappe vors Gesicht, durch zwei Gucklöcher kann er die Journalisten beobachten, die vor ihm sitzen. Ein Journalist steht vor ihm und stellt ihm Fragen - umsonst, es kommt keine Antwort.
09:29: Der Angeklagte versteckt sein Gesicht hinter einem blauen Ordner. Er trägt einen grauen Anzug und ein anthrazitfarbenes Hemd, sein Haar ist schütter. Er beantwortet keine Journalistenfragen. Eskortiert ist Fritzl von zwei Polizisten, die rechts und links von ihm stehen.
09: 28: Joseph Fritzl wird vorgeführt.
09:26: Im Pressezelt ist die Hölle los: Journalisten drängeln sich um einen Bildschirm, auf dem live aus dem Saal übertragen wird. Jeder will möglichst viel sehen.
09:25: Die Anwältin von E. Fritzl nimmt im Gerichtssaal Platz.
09:22: Die Richterin ist im Verhandlungssaal eingetroffen.
09:15: Fritzl bereitet sich auf seinen großen Auftritt vor: Er wird von einem Großaufgebot an Justizwachebeamten streng überwacht. Schon im Foyer sorgen zwei "verkabelte" und bewaffnete Beamte für Ruhe und Ordnung.
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09:12: Fritzls Anwalt Rudolf Mayer wird von Journalisten befragt, wie es seinem Mandanten geht. Als "ruhig und gefasst" beschreibt er die Stimmung Josef Fritzls .
09:03: Gespanntes Warten auf Josef Fritzl. In wenigen Minuten wird er durch einen langen Gang zum Gerichtssaal geführt. Er soll kurz vor 9.30 Uhr in den Verhandlungssaal gebracht werden.
08:59: Mehrere Dutzend Polizisten versuchen, im und außerhalb des Saals für Ruhe zu sorgen. Fast alle Medienvertreter haben schon Platz genommen.
08:58: Tumulte im Gerichtssaal: Journalisten, die Kameras oder Handys in den Gerichtssaal schmuggeln wollten, müssen den Saal verlassen. Es ist fraglich, ob pünktlich mit dem Prozess begonnen werden kann. Zwei "Kontrollposten" müssen die Berichterstatter überwinden, ehe sie ins Gerichtsgebäude eingelassen werden. Taschen, Aktenkoffer und sonstige Behältnisse werden eingehend untersucht, die Journalisten perlustriert.
08:56: Jene Medienvertreter, die keinen Zutritt zum Gerichtsgebäude hatten, versuchen außerhalb Bilder zu erhaschen. Nicht alle sind damit einverstanden, dass sie nicht ins Gebäude dürfen. Polizisten, die hinter Abstellgittern positioniert sind, beantworteten dennoch geduldig Fragen.
08:50: F. sei "nur ein extremer Fall", "es gibt viele Fs.", "in jedem von uns steckt ein F." und "F. hat seinen Traum gelebt", meint er - umringt von Medienvertretern. Die "Opferoffensive" und "Resistance for Peace" wollen am ersten Prozesstag Kundgebungen vor dem Landesgericht abhalten. Es sei geplant, "zum F.-Prozess auch einen künstlerischen Prozess" abzuhalten, sagt Szlezak, der ein großes Kreuz mit Puppen in Händen hielt, die missbrauchte Kinder darstellen sollten.
08:46: Es spricht sich herum, wer der Mann ist: Es handelt sich um Herbert Szlezak von der Plattform "Opferoffensive" aus Wien.
08:43: Der Mann steigt aus: Er trägt einen weißen Anzug mit aufgekebten Baby-Puppen. Sein Mund ist "blutverschmiert". Journalisten prügeln sich fast um das Bild.
08:42 Uhr: Ein Schauspieler versucht, in einer weißen Limousine vor das Gerichtsgebäude zu fahren. Er wird gestoppt. Etwa 40 Kameraleute und Fotografen umringen das Auto.
08:40 Uhr: Fritzls Anwälte sind eingetroffen und drängen in den Gerichtssaal.
08: 37: Unmut unter den Journalisten macht sich breit: Auch, wenn Medien über zwei Akkreditierungen verfügen, darf pro Medium nur ein Journalist in den Gerichtssaal.
08:32: Der Einlass in den Gerichtssaal beginnt: einige Journalisten werden abgewiesen.
08:30: Vier Frauen und acht Männer werden als Geschworene über das Schicksal des Inzest-Vaters entscheiden.
08:20: Am Schießstattring zieht unterdessen langsam der Montag-Frühverkehr vorbei. Mutmaßlich ein wenig langsamer als sonst. Auch aus den Autos werden Blicke auf das Gericht und die Szenerie davor geworfen.
08:15: Vor dem Landesgericht St. Pölten herrscht gespanntes Warten, ab 8:30 dürfen die ersten Journalisten in den Gerichtssaal.
08.00: Richterin Andrea Humer, Staatsanwältin Christiane Burkheiser und Opferanwältin Eva Plaz sind das Schicksal des Inzest-Vaters. Sie spielen neben ihm selbst die Hauptrollen in dem Prozess.
07.45: 30 bis 40 Polizisten versuchen für Ordnung zu sorgen. Bisher ist alles zur Überraschung aller noch realtiv ruhig.
07.30: Vor allem mit britischen Journalisten drohen Probleme. Vertreter der wenig zimperlichen Yellow Press haben Proteste angekündigt, sollten sie keinen Zugang zum Gerichtssaal erhalten.
07.20: Allgemeine Enttäuschung: Das Prozedere beginnt nicht, wie ursprünglich angekündigt, um 7.30, sondern erst um 8.30 Uhr. Es heißt weiter warten.
07.15: In Kürze werden die Akkreditierungen für die Journalisten verteilt. Weil es nur 98 Plätze gibt, aber mehrere hunderte Medienvertreter wird mit heftigen Tumulten gerechnet.
07.00: Dutzenden Journalisten warten bereits vor dem Gerichtsgebäude auf Josef Fritzl.
06.45: Die ganze Welt blickt heute auf die Hauptstadt Niederösterreichs.
06.30: Heute beginnt der Prozess gegen Inzest-Vater Josef Fritzl in St. Pölten.