Kein Winter in Sicht
Frühlingshafte 15 Grad am 10. Jänner!
10.01.2007
Heute vor einem Jahr lagen die Höchstwerte in Österreich bei minus 3 Grad (!). Heute liegen sie bei frühlingshaften 15 Grad. Das warme Wetter bringt Gewinner und Verlierer mit sich.
Unglaubliche 15 Grad hat es an diesem 10. Jänner. Der Vergleich mit dem Vorjahr zeigt: Letztes Jahr haben wir uns in unsere Wintermäntel gehüllt und bei Minusgraden gefroren. Auch für die nächsten Tage stehen die Prognosen auf "mild". Das macht auch eine britische Studie glaubhaft, nach der 2007 das wärmste Jahr weltweit seit Beginn der Aufzeichnungen wird.
Das Wetter am Donnerstag:
Von Westen her kommt hie und da ein
bisschen Regen, ein paar Schneeflocken gibt's nur oberhalb von 1.300 bis
1.700 Meter. Vor allem am Nachmittag scheint die Sonne. Die Frühtemperaturen
liegen zwischen 5 und 11 Grad, im Süden zwischen -2 und +4 Grad. Die
Tageshöchsttemperaturen erreichen meist 7 bis frühlingshfte 13 Grad.
Das Wetter am Freitag:
Die Schneefallgrenze sinkt vorübergehend
auf 800 bis 1.200 Meter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 4 bis 11, im
Süden bis 13 Grad.
Gewinner und Verlierer
Wenig Skifahrer, keine Schneeräumung,
aber auch keine Winterdepression: Der ungewohnt warme Winter stellt unseren
Alltag komplett auf den Kopf. Die größten Gewinner und Verlierer auf einen
Blick:
DIE VERLIERER
Allergiker
Allergiker aufgepasst: Hasel und Erle sind auf Grund
der warmen Temperaturen blühbereit, harmlose Eibenpollen schwirren schon
jetzt durch die Luft. Einzelne Haselkätzchen könnten in Wien sowie im
Burgenland und Niederösterreich ab sofort empfindliche Nasen reizen. In Wien
steht die Erle seit Montag in den "frühlingshaften Startlöchern",
der Blühbeginn der Erlen wird in den Niederungen am Mittwoch und Donnerstag
erwartet, verkündete der Pollenwarndienst
Tourismus
Wegen den viel zu warmen Temperaturen und starker
Regenfälle bangen viele Skigebiete um ihre Kunstschneepisten. In großen
Skizentren wie Saalbach und Zell am See sind die perfekt präparierten
Kunstschneeabfahrten zur Zeit zwar bis zur Talstation befahrbar. In
kleineren Skigebieten wie etwa auf der Loferer Alm ist man jedoch etwas
besorgt über die milden Temperaturen: Die Pisten sind kaum bevölkert, die
heimischen Urlauber bleiben aus.
Schneeräumer, Maroniverkäufer, Skilehrer
Arbeitslos
bleiben diejenigen, die saisonal als Schneeräumer tätig sind. Für sie ist
das warme Wetter ein Fluch. Auch Skilehrer machen lange Gesichter: die
Kunden bleiben aus. Maroniverkäufer bleiben in den Städten auf ihren
gesunden Maroni sitzen.
Bauern
Weinbauern und Landwirte fürchten sich vor den milden
Temperaturen: Das milde Wetter lässt jetzt schon Knospen sprießen. Sollte es
in dennächsten Wochen nachhaltig frieren, würde das für die Bauern eine
Katastrophe bedeuten: Die Ernte wäre bedroht.
Tiere
Hausgelsen erwachen - zum Leid der Hausbewohner - aus
ihrer Winterruhe und werden bereits jetzt schon aktiv. Die Blutsauger-Plage
wird jedoch im Sommer deswegen nicht kleiner, nur weil sie bereits früher
loslegen! Ähnlich ist es bei den 12 bis 20 Bären, die in Österreich
unterwegs sind. Sie verzichten auf ihren alljährlichen Winterschlaf oder
haben ihn einfach abgebrochen, weil es zu warm für sie ist. Wärme macht auch
die Zecken aktiver. Das schlägt sich in mehr FSME-Patienten nieder. Dagegen
schützt allerdings die Impfung zuverlässig.
Skisport
Wenn das Wetter sich nicht schlagartig ändert, könnten
die Rennen in Wengen und Zauchensee abgesagt werden. Das Training musste
heute gecancelt werden. Das Rennen in Chamonix wurde noch rechtzeitig nach
Val d´Isere verlegt. Die Rennen in Kitzbühel sind noch in der Schwebe.
DIE GEWINNER
Die ungewohnt hohen Temperaturen haben aber auch
ihr Gutes.
Menschen
Das warme Wetter wirkt sich positiv
auf Körper und Seele aus. Jenen, die in der dunklen Jahreszeit normalerweise
unter Winterdepressionen leiden, bleiben die Gemütsschwankungen heuer
erspart. Und das Beste: Wenn das Wetter weiterhin so mild bleibt, entfällt
heuer auch die Frühjahrsmüdigkeit.
Asthmatiker, Rheuma-Patienten und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen können sich über angenehme Wintermonate freuen. Bei besonders empfindlichen Menschen, wie Herz-Kreislauf-Patienten würden sich allerdings dennoch Symptome bemerkbar machen. Migräne, Kopfschmerzen und eine Störung des Schlafrhythmus würden derzeit im Südosten Österreichs durch das Wetter begünstigt.
Der Hormonhaushalt freut sich über die milden Temperaturen: Fürhlingsgefühle erwachen, Körper und Seele stellen sich auf Verliebtsein ein!
Bau-Branche, Städteverwaltung
Vor allem für die Bau-Branche
hat das Wetter Vorteile: So kommt es zu keinen Bau-Verzögerungen oder
Behinderungen durch Schnee und Kälte. Unmengen an Geldern ersparen sich
sämtliche Stadtverwaltungen: Schneeräumung und Streuung, die normalerweise
Millionen verschlingen, können gespart werden.
Wirte
Das warme Wetter mit mehr als 13 Grad sorgte am Mittwoch
auch in einigen Wiener Schanigärten für einen verfrühten Saisonstart.