Berg-Drama
Fünf Tote bei Bergunfall - Überlebender in kritischem Zustand
27.08.2017
Einsatzkräfte mussten zu Fuß durch unwegsames Gelände auf ehemaligen Gletscher.
Fünf Tote und einen Schwerverletzten hat ein Bergunfall unterhalb der Mannlkarscharte in der Reichenspitzgruppe in Krimml (Bezirk Zell am See) am Sonntagvormittag gefordert. Nach ersten Informationen dürfte die Seilschaft abgestürzt sein. Der Zustand des Überlebenden sei kritisch, sagte Martin Reichholf von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See der APA. Der Verletzte erlitt ein Polytrauma.
Wie es zu dem Unglück kam, ist derzeit noch unklar. Die Alpinpolizei ist dabei, den Unfallhergang erheben. Die Einsatzkräfte wurden kurz nach 10.00 Uhr alarmiert. Der Rettungshubschrauber brachte den Schwerverletzten in das Unfallkrankenhaus Salzburg. Der erste der tödlich verunglückten Bergsteiger wurde inzwischen mit dem Polizeihubschrauber Libelle geborgen.
Der Unfallort befindet sich rund eineinhalb Kilometer südlich der Zittauerhütte auf 2.328 Metern Seehöhe in der Reichenspitzgruppe beim Wildgerloskees in Krimml. Die Bergung gestalte sich schwierig. "Die Einsatzkräfte müssen durch unwegsames Gelände zu Fuß gehen, um an die Unglücksstelle zu kommen", schilderte Reichholf. Zudem herrsche Steinschlaggefahr.
Die Bergsteiger dürften unterhalb des Gletschers auf über 3.000 Meter Seehöhe verunglückt sein. Dort habe sich früher noch ein Gletscher befunden, der sich nun aber zurückgezogen habe. Daher sei dort das Gestein sehr locker, sagte Reichholf.
Von dieser Hütte (Zittauer Hütte) ging die Seilschaft los
Zillertaler Alpen: (v. l. n. r): Gabler, Reichenspitze, Hahnenkamm, Wildgerlosspitze und Schneekarspitze, Wildgerloskees
Das Unglück ereignete sich auf der Mannlkarscharte in Krimml (Bezirk Zell am See)