67 Einbrüche

Fünfköpfige Tätergruppe in Graz geschnappt

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Bosnische Bande hatte seit Oktober 2012 Beute im Wert von rund 383.000 Euro gemacht.

Die Polizei hat in Graz eine fünfköpfige Bande von sogenannten "Dämmerungseinbrechern" geschnappt, wie die Landespolizeidirektion Steiermark am Karfreitag mitteilte. Die mutmaßlichen Täter waren bereits Ende Jänner verhaftet worden, so die Ermittler. Bisher wurden der Bande 67 Einbrüche vor allem in der West- und Oststeiermark mit einer Diebesbeute in der Höhe von rund 383.000 Euro und ein derzeit bekannten Sachschaden von etwa 140.000 Euro nachgewiesen.

Die Tätergruppe - vier Männer und eine Frau im Alter zwischen 22 und 28 Jahren aus der zentralbosnischen Stadt Zenica - war von Anfang Oktober 2012 bis Ende Jänner 2013 aktiv gewesen, wie Bezirksinspektor Arthur Guganigg vom Landeskriminalamt berichtete. Die Verdächtigen hatten täglich ein bis zwei Einbrüche während der Dämmerungszeit zwischen 15.00 Uhr und 19.00 Uhr verübt.

Dabei wurden Tatobjekte in Streusiedlungen und von Ortszentren entfernt gelegene Einfamilienhäuser im ländlichen Bereich ausgewählt. Zumeist war der Einstiegsbereich ins Haus die von Hecken umgebene, sichtgeschützte Terrassentür im Parterre gewesen. "Die Frau fungierte als Fahrer, die Männer drangen in die Zielobjekte ein, die sie zuvor ausgespäht hatten", so Guganigg zur APA. Dabei ließen sie sich auch nicht durch heimkehrende Hausbewohner aus der Ruhe bringen, sie behielten die Nerven und flüchteten. Vor allem aktiv waren die Verdächtigen in den Bezirken Graz-Umgebung, Voitsberg, Südoststeiermark und auch Hartberg - Graz wurde ausgespart.

Auf die Spur kam man der Bande durch akribische Kleinarbeit, Tatortvergleich und schließlich Hinweise, so der Kriminalist. Ende Jänner wurde die Bande von Beamten des Einsatzkommando Cobra Süd in einer Grazer Wohnung festgenommen, die die Frau gemietet hatte. Eine andere Wohnung diente als Beutedepot. "Nach der Festnahme der Verdächtigen ist es zu einem merklichen Rückgang von Dämmerungseinbrüchen in Einfamilienhäusern in den steirischen Bezirken gekommen", so Guganigg. Der 28-jährige Haupttäter, ein Komplize und die Frau sitzen in der Justizanstalt Graz-Jakomini in U-Haft. Zwei weitere Täter wurden auf freiem Fuß angezeigt, da laut Staatsanwaltschaft die Beweislage für U-Haft nicht dicht genug sei.

Bei der Verwertung der Beute gingen die Bosnier unterschiedlich vor: Der Schmuck und die Münzen wurden unmittelbar nach der Tat an Firmen und Juweliere in Graz verkauft. Mobiltelefone und Laptops wurden in den darauffolgenden Tagen von Mittelsmännern nach Bosnien gebracht und dort veräußert.

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