Känguru ausgebüxt

Ganz Österreich sucht "Sumsi"

19.08.2010

Kaum ist Boa „Amanda“ aufgetaucht, wird nach „Sumsi“ gesucht: Das Bennett-Känguru ist sei Anfang Juli aus einem Tierpark abgängig. Feuerwehr, Polizei und freiwillige Helfer versuchen Känguru Sumsi einzufangen, bisher erfolglos.

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Gerade einmal fünf Jahre alt und einen Meter groß, aber gerissen wie ein Großer: Sumsi das Känguru narrt derzeit dutzende Freiwillige sowie Polizei und Feuerwehr in der Weststeiermark, die es aus einem Maisacker holen wollen.

Das putzige Bennett-Känguru ist seit Anfang Juli aus dem weststeirischen Tierpark Preding abgängig. Vor zwei Wochen tauchte es rund 40 Kilometer entfernt in der Oststeiermark auf - am Hühnerberg im Maisacker der Familie Posch. Seitdem lässt es sich immer wieder einmal blicken, um Passanten in Staunen zu versetzen und Kindern Freude zu bereiten.

Känguru-Diebstahl?
Das Sumsi - wie das Männchen von Tierpark-Besitzerin Magrid Brauchart getauft wurde - ausgebüxt ist, glaubt sie nicht: "Der Zaun ist zu hoch. Er wurde gestohlen." Anfängliche Suchen verliefen erfolglos, doch vor zwei Wochen wurde Sumsi erstmals gesichtet. Seitdem wird versucht das Beuteltier einzufangen. Da Sumsi aber nicht daran denkt, "seinen" Acker zu verlassen, "braucht man ein Narkosegewehr", erklärt Brauchart. Sie überlegte zuerst, die Maisernte im September abzuwarten, kam aber schnell wieder davon ab: "Wenn die Mähdrescher kommen und Sumsi sitzt wirklich drinnen, dann ist er tot."

70 gegen Sumsi
Nun soll bis dorthin die Suche forciert werden. Erst am vorigen Samstag waren Polizei, Feuerwehr und Freiwillige - insgesamt rund 70 Personen - im und um den Acker unterwegs, aber Sumsi scheint immer einen Sprung voraus und ließ sich nicht blicken. Inzwischen wurde schon eine Futterstelle eingerichtet, damit das Wohlergehen des Tieres gesichert ist.

Harmloser Australier
Passanten brauchen sich vor Sumsi nicht zu fürchten - er ist "ein Fluchttier, das sofort seine Wege geht", versichert die Tierpark-Besitzerin.

Dass es sich bei Sumsis "Ausflug" um einen Werbegag für den Tierpark dreht, weist Brauchart entschieden zurück.

Tiergarten-Besitzerin Margit Brauchart im Interview:

ÖSTERREICH: Seit wann ist Sumsi verschwunden?
Magrid Brauchart: Sumsi ist seit sechs, sieben Wochen weg. Seit Anfang Juli. Ich gehe davon aus, dass er zuerst gestohlen wurde. Die Zäune sind zwei Meter hoch, da kommt er nicht drüber. Sumsi ist ja nur einen Meter groß.
ÖSTERREICH: Sumsi wurde nun gesichtet?
Brauchart: Ja, in der Oststeiermark beim Bauernhof der Familie Posch. Seit etwa vierzehn Tagen wird er dort immer wieder gesehen. Inzwischen wurde auch eine Futterstelle eingerichtet.
ÖSTERREICH: Wieso fangen Sie ihn nicht ein?
Brauchart: Dazu braucht man ein Narkosegewehr. Am Samstag gab es ein Großaufgebot an Polizei, Feuerwehr und freiwilligen Helfern, aber Sumsi ließ sich nicht erwischen.
ÖSTERREICH: Sind auch andere Möglichkeiten angedacht worden?
Brauchart: Naja, da er im Maisacker ist, wollten wir zuerst abwarten bis abgeerntet wird, aber wenn die Mähdrescher kommen und Sumsi sitzt wirklich drin, ist er tot. Deshalb forcieren wir jetzt die Suche.
ÖSTERREICH: Ist Sumsi gefährlich?
Brauchart: Nein! Er ist ein Fluchttier.

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