Sorgerechts-Streit
Ganze Familie bangt um Sofia
30.07.2013
Mutter und Kind weiter abgetaucht. Kein Ende im Obsorgekrimi.
Der Albtraum geht weiter: Seit genau einer Woche ist Doris Povse (36) mit ihrer kleinen Tochter Sofia (6) auf der Flucht vor den Behörden, die ihr das Kind abnehmen wollen. Sie verstecken sich in einem abgelegenen Haus im Grünen.
Das Sorgerechts-Drama um die Sechsjährige belastet die ganze Familie. Erstmals sprechen nun auch die österreichischen Großeltern von Sofia. „Die Situation ist fürchterlich. Wir können keine Nacht mehr schlafen und machen uns große Sorgen um unsere Tochter und unsere Enkelin“, sagt Opa Helmut Povse im ÖSTERREICH-Gespräch.
Kleine Sofia will bei ihrer Mama bleiben
Am vergangenen Mittwoch brach ihre Welt zusammen. Dann nämlich sollte Sofia von 15 Beamten nach Italien gebracht werden. Dort lebt der Vater des Kindes Mauro A., der nach einem jahrelangen Streit die Obsorge erhalten hat. Dass Sofia ihren Vater nicht kennt und kein Italienisch spricht, wurde von den Gerichten nicht berücksichtigt. Kurz vor der Flucht sprach die Sechsjährige mit ÖSTERREICH: „Ich will bei Mama bleiben.“ (abs)
Opa im Interview: "Der leibliche Vater ist für unsere Sofia wie ein Fremder"
ÖSTERREICH: Ihr Enkelkind soll abgeschoben werden. Was halten Sie als Opa davon?
Helmut Povse: Es ist fürchterlich, wir können nicht mehr schlafen. Der leibliche Vater ist wie ein Fremder für Sofia. Sie haben keine Beziehung zueinander. Ich habe ihn früher ein paarmal getroffen, als meine Tochter mit ihm zusammen war. Er ist eigen, er hat meine Tochter bedroht. Es ist schlimm, dass sich österreichische Gerichte nicht um das Wohl unserer Sofia kümmern.
ÖSTERREICH: Wann hatten Sie zuletzt Kontakt zu Ihrer Tochter, die sich ja versteckt?
Helmut Povse: Es war vor ihrem Urlaub. Doris meinte zu mir, etwas liegt im Busch. Sie hatte so etwas wie eine Vorahnung, dass Sofia abgeholt werden soll. Sie sagte: ‚Papa, alles ist so schrecklich.‘
ÖSTERREICH: Was wünschen Sie sich für Ihre Sofia?
Helmut Povse: Ich wünsche, dass das Urteil aufgeschoben wird. Sofia soll als Erwachsene selbst entscheiden, wo sie leben will. Jochen Prüller