Der vor einem Jahr komplett abgerissene Arm funktioniert jetzt wieder.
Es war ein medizinischer Hochseilakt, der nun mit aufsehenerregendem Erfolg gekrönt wurde: Anfang August 2010 spazierte Manfred Adensam neben Bahngeleisen bei Lanzendorf. Um die Schulter hatte er ein Stahlseil geschlungen, das plötzlich von einem vorbeifahrenden Zug erfasst wurde. Sekunden später war der Arm komplett abgetrennt.
Oberarzt Johannes Rois: „Es waren Knochen, Muskeln und Nerven durchtrennt. Die Operation war ein Wettlauf mit der Zeit.“ Eine Herausforderung, die von den Medizinern des UKH Meidling mit Bravour gemeistert wurde.
Sensation
Nun ist ein Jahr vergangen und die Sensation ist perfekt: „Ich kann den Arm bereits wieder bewegen, es geht halt alles noch ein bisschen langsamer, aber es geht“, freut sich ÖBBler Adensam über die schnell fortschreitende Genesung.
Lob
Operateur Rois streut dem fleißig trainierenden Patienten Rosen: „Der Arm kann bereits im Ellbogen bis zum rechten Winkel gebeugt werden. Und er kann ihn auch schon ein wenig im Handgelenk strecken.“
Für den Alltag bedeutet das immense Erleichterungen für den 55-Jährigen, der die vergangenen Monate alles mit der ungewohnten linken Hand erledigen musste. Der Wiener öffnet bereits wieder Türen mit dem angenähten Arm und begrüßt sogar Freunde mit Handschlag, so wie früher.
Ziel
Doch noch ist das ehrgeizige Ziel des Arbeiters nicht erreicht. Oberarzt Rois: „Es wäre der Wunsch, dass die Beweglichkeit der Finger zurückkommt, damit er sie strecken und somit auch wieder etwas greifen kann.“
Täglich Rehab
„Mein Arm schaut bis auf die Narbe schon wieder gesund aus“, freut sich indes Adensam und übt täglich eisern sein Rehabilitationsprogramm. Mit dem schrecklichen Unfall hat er sich übrigens abgefunden: „Es hätte ja schlimmer kommen können, wenn ich unter den Zug geraten wäre.“