Student wehrt sich gegen 500-€-Strafe:

Ganze Welt berichtet über Austro-Furzer

17.06.2020

Die körperliche Entgleisung vor der Polizei wird teuer für einen Wiener – der wehrt sich. Die internationale Presse berichtet über den Vorfall.

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Wien. Wer Wind sät, wird Sturm ernten: Die Kenntnis des Sprichwortes aus dem ­Alten Testament gehört zur guten Kinderstube wie das respektvolle Benehmen gegenüber Mitmenschen. Nicht dazu gehört definitiv das lautstarke Anfurzen eines Polizeibeamten. Der Wiener Student Mitja M. soll es trotzdem getan haben – und bekam jetzt die Quittung. Der Furzer vom Bennoplatz muss 500 Euro Strafe wegen Anstandsverletzung bezahlen.
 
© oe24
 

Internationale Presse berichtet über Austro-Furzer

Inzwischen berichtet die ganze Welt über den Vorfall in Wien – wie etwa das US-Magazin "Newsweek", die britischen Medien "BBC" und "Guardian", das irische Online-Portal "buzz.ie" und "CBC" in Kanada. In der internationalen Presse wird die oe24-Story zitiert.   
 
© Screenshot
 
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Passiert ist das Ganze am 5. Juni in der Josefstadt: Gegen 0.40 Uhr kontrollierte die Polizei den 22-jährigen Studenten und Freunde im Park: „Er verhielt sich während der gesamten Amtshandlung provokant und unkooperativ“, so die Landespolizeidirektion zu ÖSTERREICH. Schließlich erhob er sich von der Parkbank, „blickte die Beamten an und ließ in voller Absicht einen massiven Darmwind ab“.
 

Student sagt: "Das war der Bohnensterz meiner Oma"

Die Gewalt-Flatulenz traf die Polizisten wie Donnerhall, die Beamten zeigten den Furzer an. Der wehrt sich jetzt und sagt zu ÖSTERREICH: „Ich habe mich ­weder provokant und un­kooperativ verhalten. Das war nur der burgenländische Bohnensterz meiner Oma. Der hat Blähungen verursacht“ (siehe Interview). 500 Euro müsste er nun laut Strafverfügung bezahlen oder ersatzweise fünf Tage absitzen: „Anfurzen lassen sich die Kollegen eher ungern“, so die Polizei. Gegenüber ÖSTERREICH sagt der Furzer: „Ich werde die Strafe beeinspruchen.“
 

"Bohnensterz von meiner lieben Oma schuld am Furz"

oe24.TV traf Mitja M. zum Interview zur 500-Euro-Furz-Strafe.
 
 
oe24.TV: Wie konnte das passieren?
 
Mitja M.: Ich bin mit meinen Freunden im Park gesessen, wir haben ein paar Bier getrunken. Dann die Ausweiskontrolle durch die Polizei. Ich hab’ ihnen sofort meinen Ausweis gegeben. Weder habe ich mich provokant verhalten, noch war ich unkooperativ. Eigentlich hatte ich nicht das Gefühl, dass ich ein Vergehen begangen hab’.
 
oe24.TV: Das sieht die Polizei deutlich anders …
 
M.: Ich hab’ doch nicht ­vorsätzlich den ‚Darmwind‘ entlassen, das ist unabsichtlich geschehen, schlicht aus Verdauungsproblemen. Das ist die Wahrheit. Das war der burgenländische Bohnensterz meiner Oma. Es kann doch 2020 kein Problem sein, einen Schas zu lassen.
 
oe24.TV: Laut Polizisten haben Sie dabei die Beamten angeschaut und demonstrativ ein Bein gehoben.

M.: Die Polizisten waren doch drei, vier Meter von mir entfernt. Als ich gefurzt hab’, haben die Polizisten sogar gelacht und ­einer hat mir schließlich empfohlen, dass ich jetzt lieber eine frische Unterhose anziehen soll. Niemand hat von einer Strafe geredet. Es war von meiner Seite ganz sicher keine Absicht dabei.
 
oe24.TV: Sie sollen jetzt 500 Euro Strafe zahlen oder eine Ersatzstrafe absitzen.
 
M.: Ich bin Student an der Uni Wien, Sprachwissenschaften. Ich werde gegen die Strafe ganz sicher Einspruch erheben, ich zahle das doch nicht.
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