Täter behauptet
Gasexplosion war "Selbstmordversuch"
12.04.2010
Der 43-Jährige, der gestern das Haus seiner Ex-Frau in die Luft gejagt hat, will von einem Mordanschlag nichts wissen.
Der 43-jährige Mann, der Sonntag früh versucht hatte, das Haus seiner Ex-Frau und seiner drei Söhne in Fernitz bei Graz durch eine angesägte Erdgasleitung in die Luft zu sprengen, wollte Selbstmord verüben. Diese Version unterbreitete der Verletzte bei der ersten Einvernahme der Polizei. Davon, dass seine Ex-Frau und seine Kinder Ziel des Anschlags waren, wollte er nichts wissen.
Suizidversuch - nicht Mord
Der gebürtige Rumäne, der durch die
Explosion leichte Verletzungen erlitt, befand sich am Montag zwar noch im
Spital, über ihn war aber bereits die Untersuchungshaft verhängt worden.
Geständnis hat er allerdings noch keines abgelegt, sagte Polizeisprecher
Rene Kornberger: "Bei der ersten Befragung ging er nicht auf unsere Fragen
ein und sprach nicht von einem Mord-, sondern von einem Suizidversuch."
Leitung angesägt und angezündet
Der Verdächtige wurde
bereits vor sechs Jahren von seiner 41-jährigen Frau geschieden und hätte
laut gerichtlicher Verfügung ihr Haus nicht mehr betreten dürfen. Trotzdem
gelangte er am Sonntag in ihren Keller, wo er die Erdgasleitung ansägte und
seine Ex-Frau unter dem Vorwand, dass der Keller unter Wasser stehe, nach
unten locken wollte. Als sie sich wehrte und ein Nachbar zu Hilfe eilte,
entzündete der 43-Jährige das Luft-Gas-Gemisch. Bei der folgenden Explosion
wurde er leicht verletzt, flüchtete, wurde aber bald darauf von der Polizei
gestellt. Die Frau, ihre Söhne und der Nachbar blieben unverletzt, das Haus
wurde aufgrund der Schäden aber unbewohnbar.