Peinlich-Flucht

Geflüchtete Häftlinge: So entkamen die gesuchten Frauen

19.07.2024

Zwei weibliche Häftlinge spazierten am Donnerstag einfach aus dem Gefängnis  - als Putzfrauen eingeteilt, zogen sie sich auf einer Toilette um. Und gingen als "Besucherinnen". Offenbar hatten sie mindestens eine(n) Helfer(in).

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© apa, fohringer
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Wien. Wie oe24 berichtete, entwichen - auf diese Formulierung anstelle des Wortes "flohen" besteht die Justiz ganz besonders - am Donnerstag zwei Frauen aus der Josefstadt im 8. Bezirk. Sie sollen einfach beim Tor hinausspaziert sein, hätten nicht einmal einen Freigängerstatus gehabt.

Durchgesickert sind einige Details über die Peinlich-Flucht: Demnach sollen die beiden Frauen - die ältere mit dem Narbengesicht sollte wegen Suchtgiftdelikten noch zwei Jahre absitzen, die jüngere mit den Botox-Lippen soll eine mutmaßliche Betrügern in U-Haft sein -, die als Reinigungskräfte diensteingeteilt waren, die Gunst der Stunde genutzt haben, um ihren gemeinsamen Fluchtplan durchzuziehen.

© Fuhrich

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Verdächtige hatten wohl Helferin oder Komplizen 

Gegen 15 Uhr schlichen sie sich auf eine Damentoilette und zogen sich dort um, streiften harmlose Straßenkleidung über, die ihnen jemand hinterlegt haben muss. Wie es aussieht hatten sie also mindestens eine Helferin oder einen Komplizen. Dann gingen sie  offenbar einfach aus dem Eingang in der Wickenburggasse hinaus, der derzeit eine einzige Baustelle ist. Unser Fotograf hätte jedenfalls beinahe unkontrolliert hineingehen können... 

Indes ließ das Justizministerium wissen, die Geflohenen sich in Haft "bisher wohl verhalten" hätten: "Nach bisherigem Erkenntnisstand ist davon auszugehen, dass die Insassinnen gemeinsam die Flucht geplant hatten. Eine Fluchthilfe durch außenstehende Personen kann nach Durchsicht der Videoaufzeichnung derzeit nicht ausgeschlossen werden und es wurde dahingehend Anzeige erstattet." Wie es zur Flucht kommen konnte, ist Gegenstand einer internen Prüfung. Sowohl die JA Josefstadt als auch die Generaldirektion für den Strafvollzug hätten unverzüglich Sofortmaßnahmen ergriffen, betonte gegenüber der APA. Hafträume wurden durchsucht, zusätzliche Posten zur Außensicherung installiert und eine Fallanalyse angeordnet und durchgeführt 

Sämtliche Fahndungsmaßnahmen der Wiener Polizei verliefen bisher ohne Erfolg. Um die Festnahme ehestmöglich zu vollziehen, veröffentlichte sie nun Lichtbilder der Geflohenen, pardon: Entwichenen. 

Sachdienliche Hinweise, wo sich die beiden Delinquentinnen aufhalten, werden unter der Telefonnummer 01 31310 43800 erbeten.

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