Rätsel nach Unfalltod

Geheim-Gutachten zu Blut-Krimi um Haider

13.07.2019

Warum, wann und von wem die Haider Artefakte vernichtet wurden, ist völlig offen.

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© APA-FOTO: GERT EGGENBERGER
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Klagenfurt/Graz. Fest steht: Die Blut- und Gewebeproben, die Jörg Haider nach seinem tödlichen Unfall im Oktober 2008 entnommen wurden, hätten zumindest zehn Jahre lang aufbewahrt werden müssen. Gerichtsmedizinerin Kathrin Yen, die 2008 an der Gerichtsmedizin in Graz die Obduktion an Haiders Leiche durchgeführt hat, schreibt in ihrem Gutachten, das ÖSTERREICH vorliegt: „Die bei uns sichergestellten Asservate werden 10 Jahre lang aufbewahrt und dann, sollte von ihnen kein entsprechender schriftlicher Gegenbericht erfolgen, entsorgt“ (sieherechts).
 
Recherche. Als Claudia Haider, Witwe des Politikers, 2018 bei der Staatsanwaltschaft in Klagenfurt die Artefakte ihres Mannes anforderte, hieß es jedoch, es gäbe keine Proben mehr. Sie seien vernichtet worden. Schon zuvor ließ man Claudia Haider in dieser Causa mehrmals abblitzen. Für Helmut Nikel. Obmann des BZÖ Kärnten, ein Skandal. Gegenüber ÖSTERREICH sagt er: „Daß nun die Blutproben Haiders verschwinden, die nach Ablauf der 10-Jahres -Frist den Haider-Erben zustehen, bestätigt, daß die Staatsanwaltschaft Klagenfurt keine saubere Arbeit leistet“. Das „Vernichten der Blutproben“ sei ein weiterer Mosaikstein in dem kuriosen Bild, das die Behörden abgeben.
Auch nähere dies Verschwörungstheorien: „Zumindest hätte Haiders Familie vor der Vernichtung informiert werden müssen“, heißt es. 
 

ÖSTERREICH liegen Dokumente vor: Gutachten zum Tod

 
 
Dokument. Kathrin Yen, jene Grazer Gerichtsmedizinerin, die nach Jörg Haiders Unfalltod die Untersuchungen durchgeführt hat, schrieb in ihrem abschließenden Gutachten, dass die sichergestellten Haider-Asservate 10 Jahre lang aufbewahrt werden müssen. Daran haben sich die ­Behörden offensichtlich nicht gehalten. Unbekannt ist auch, wann und von wem die Proben vernichtet wurden.
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